Die Kelag hat eine Anleihenplatzierung im Umfang von 120 Millionen Euro bei ausgewählten institutionellen internationalen Investoren begeben. Hintergrund ist die Finanzierung geplanter Investitionen in die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Begleitet wurde die Kelag bei der Platzierung von der UniCredit Bank Austria. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 20 Jahre, die jährliche Verzinsung beträgt 1,15 Prozent. Für private Anleger, so Danny Güthlein, Vorstand der Kelag, sei ein Investment mit einer so langen Bindung eher nicht interessant, daher institutionelle Anleger.
"Die Zinsen basieren auf unserem Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis. Während der Laufzeit wird nach 5 und 10 Jahren die Verbesserung unseres Nachhaltigkeitsrating entscheidend sein. Können wir unseren strategischen Pfad bis dahin erreichen, profitieren wir monetär bei den zu zahlenden Zinsen. Dies ist ein starkes Commitment der Kelag zum Thema Nachhaltigkeit und motiviert zusätzlich, in Zukunft noch nachhaltiger und umweltfreundlicher zu arbeiten, weil wir daraus auch zusätzliche wirtschaftliche Vorteile gewinnen", erklärt Güthlein.
Investitionen in grüne Projekte
Dass eine Anleihe mit Nachhaltigkeitsaspekten platziert werde, zeige auch die Veränderung auf den Finanzmärkten. Investoren würden sich nicht mehr ausschließlich nach den Kriterien Ertrag und Risiko orientieren, sondern zunehmend Wert auf ökologische Kriterien legen und in grüne Projekte und grüne Unternehmen investieren, so Güthlein.
Konkret sollen die 120 Millionen Euro unter anderem in den geplanten Ankauf von Kleinkraftwerken in Frankreich und Portugal investiert werden. Insgesamt 19 Kleinwasserkraftwerken und 6 Windkraft-Anlagen will die Kelag ja wie berichtet zur Gänze beziehungsweise anteilig von der RWE übernehmen. Aber auch in den Stromnetzbau sowie in ein Wasserkraftwerk in Italien soll ein Teil des eingenommenen Geldes fließen, so Güthlein.
"Unsere Geschäftstätigkeiten im Bereich grüner Energie erlauben es uns, unsere Finanzierungen Schritt für Schritt auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Potenzielle Investoren erkennen unsere Bemühungen um erneuerbare Energie und damit den Klimaschutz an und sind bereit, langfristig in unser Unternehmen zu investieren", sagt Güthlein.
Astrid Jäger