Der italienische Süßwarenhersteller Ferrero investiert in Speiseeis. Der Nutella-Hersteller lanciert bis Ende April Eis am Stiel mit der Marke Ferrero Rocher in den Varianten Classic und Dark. Auch die Raffaello-Pralinen werden als Speiseeis am Stiel angeboten. Auf den Markt kommen außerdem Eislutscher aus Estathé in den Geschmacksvarianten Zitrone und Pfirsich. Neben Italien wird das Ferrero-Eis auch in Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien angeboten.
Die Entwicklung von Speiseeis wurde dank der Synergien mit Ice Cream Factory Comaker, einem spanischen Unternehmen, vorangetrieben, das auf die Produktion von Speiseeisprodukten spezialisiert ist. Das spanische Unternehmen steht seit 2019 unter Ferrero-Kontrolle.
12,3 Milliarden Euro Umsatz
Ferrero-Speiseeis wird im Werk Alzira in Spanien hergestellt. Neben der bestehenden Fabrik in der Provinz Valencia wurde auch ein neuer Standort für die Schokoladenglasur der Eissticks errichtet. Der italienische Süßwarenhersteller will sich mit dem Speiseeis einen neuen Markt erschließen.
Der piemontesische Konzern, Hersteller der Pralinen "Ferrero Rocher" und "Mon Chéri", machte zuletzt einen Jahresumsatz von 12,3 Milliarden Euro und beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter. Der Konzern ist weltweit mit 86 Tochtergesellschaften und 22 Produktionswerken in insgesamt 170 Ländern der Welt präsent. In Österreich ist Ferrero mit einer eigenen Niederlassung in Innsbruck vertreten.
Palmöl- und Haselnussimporte als Kritikpunkte
Für Aufsehen rund um den italienischen Konzern sorgte jüngst eine ZDF-Dokumentation von Lebensmittelentwickler Sebastian Lege. Einer der Kritikpunkte: Fast alle Ferrero-Produkte sollen Palmöl aus tropischen Billiglohnländern enthalten. Was dort zur Abholzung von Regenwald und einer Verringerung der Artenvielfalt führe.
Ferrero stellte sich zuletzt aktiv gegen derlei Vorwürfe. Das Unternehmen schließt etwa aus, dass sein Palmöl von durch Brandrodung entstandenen Plantagen kommt. Greenpeace hingegen ist sich sicher, dass "die Palmöllieferkette nicht sauber" sei.
Auch die Haselnussimporte des Unternehmens wurden kritisch beäugt. Ferrero ist Abnehmer von rund zwei Dritteln der türkischen Haselnussernte, immer wieder wurden in den letzten Jahren Vorwürfe wegen möglicher Kinderarbeit laut. Das ZDF fragte bei Ferrero nach, ob man Kinderarbeit auf den Plantagen ausschließen könne. Ferrero konnte das nicht, da der Konzern nur 45 Prozent der Lieferkette zurückverfolgen kann.