Kehrtwende im Autohandel: Die Pkw-Neuzulassungen haben laut Statistik Austria im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 16,2 Prozent auf 63.522 Fahrzeuge zugenommen, wobei die positive Entwicklung auf den deutlichen Anstieg im März zurückzuführen war (+177,1 Prozent auf 29.526 Pkw; Jänner: minus 38,4 Prozent, Februar: minus 5,7 Prozent). Damit lagen die Pkw-Neuzulassungszahlen im März 2021 nur 7,6 Prozent unter dem Wert vom März 2019 (31.958). Im März 2020 wurden aufgrund coronabedingter Betriebsschließungen um 66,7 Prozent weniger Pkw-Neuzulassungen gemeldet (10.654) als im März 2019. Insgesamt wurde von Jänner bis März 2021 mit 90.039 neu zugelassenen Kraftfahrzeugen (Kfz) ein Plus von 25,7 Prozent erreicht. Davon entfielen 70,5 Prozent auf neu zugelassene Pkw (Jänner bis März 2020: 76,3 Prozent).
"Die Zahl neu zugelassener Pkw ist zum ersten Mal seit September 2020 wieder kräftig gestiegen und nähert sich damit dem Vorkrisenniveau an", sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. "Im März 2021 wurden fast dreimal so viele Pkw neu zugelassen wie im März des Vorjahres, in dem der erste harte Lockdown auch den Automobilhandel ausgebremst hatte."
Autohandel: Markt weiter von Verunsicherung geprägt
Die Statistik ist die eine Seite, die Realität in den Schauräumen von Österreichs Autohändlern die andere. So verweist Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Autohandels in der WKO und Peugeot-Händler in Graz, auf eine "weiterhin spürbare Verunsicherung bei vielen Kunden". Die konjunkturelle Lage, die Lockdowns in vielen Branchen und die damit verbundene hohe Zahl von Arbeitslosen und Menschen in Kurzarbeit führe "nach wie vor zu einer Kaufzurückhaltung. Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat, kauft kein neues Auto", sagt Edelsbrunner. "In den Schauräumen ist es nach wie vor relativ ruhig, auch die tatsächlichen Neubestellungen ziehen noch nicht richtig an". Die steigenden Neuzulassungszahlen seien demnach auch auf viele Tageszulassungen zurückzuführen, "das sehen wir derzeit markenübergreifend, viele Hersteller haben die Sorge, dass sonst am Papier Marktanteile verloren gehen", so Edelsbrunner. Zudem dürfe man nicht vergessen, "dass die Neuzulassungszahlen immer in die Vergangenheit weisen, jene Daten, die wir jetzt sehen, sind Bestellungen aus dem November und Dezember des Vorjahres". Positiv sei der abermalige klare Anstieg bei neu zugelassenen E-Autos zu werten. "Hier hat die Investitionsprämie zu einem neuerlichen Schub geführt, wobei man wissen muss, dass neun von zehn neu zugelassenen Elektroautos von Firmen angemeldet werden."