Auch wenn Siegfried Wolf im Gespräch mit der Kleinen Zeitung betont: "Ich bin nicht enttäuscht, ich bin immer Realist" – seine Stimme lässt anderes vermuten. Dass sein Übernahmekonzept für das MAN-Werk in Steyr von der Belegschaft so deutlich abgelehnt wurde, dürfte sehr wohl an ihm nagen.
Die Belegschaft von MAN hat mit großer Mehrheit gegen Ihr Übernahmekonzept gestimmt. Sind Sie sehr enttäuscht?
SIEGFRIED WOLF: Ich bin nicht enttäuscht, ich bin immer Realist, aber wir haben uns sehr bemüht und unser ganzes Herzblut in dieses Projekt hineingelegt. Wir haben eine einzigartige Chance in diesem Projekt gesehen und aus unserer Sicht ein solides und durchdachtes Konzept für die Zukunft entwickelt. Ich kann dieses Votum nur mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen.
Woran hat es gelegen?
Man sieht schon auch, was Hetze und Falschmeldungen anrichten können. Leider ist es offenbar nicht gelungen, genügend Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten, um diese Missinterpretationen und Fehlinformationen entkräften zu können. Der Verlierer ist der Wirtschaftsstandort Österreich.
Sie haben immer gesagt, dass Sie das nur durchziehen, wenn die Belegschaft dahintersteht. Ist das Kapitel für Sie damit erledigt?
Sag niemals nie. Aber klar ist, dass ich jetzt keine Aktien mehr im Spiel habe. Jetzt müsste man auf uns zukommen, der Appell müsste von der Belegschaft kommen. Ich gehe nicht darum betteln, dass ich mein Geld irgendwohin tragen darf.