Mit dem heutigen Tag wurde aus dem Einzelhändler Merkur die neue Marke Billa Plus. Unter dem Dach der gemeinsamen deutschen Konzernmutter Rewe entsteht damit "das Beste aus beiden Welten", rührte heute Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti die Werbetrommel. Bis zu 2000 Artikel würden preisgesenkt und das Angebot deutlich erweitert, versprach er. Bis 2024 soll es 100 neue Filialen geben, 200 Niederlassungen sollen erneuert werden.
Den neuen Markenauftritt lässt sich der Rewe-Konzern einen zweistelligen Millionenbetrag kosten, ebenso viel soll in Waren-Preissenkungen fließen. Die "Dauertiefpreise" verschwinden, "Billa Extrem" wird dafür ausgedehnt. Dabei soll es zehn bis zwölf vergünstigte Produkte pro Woche geben, eine "Jö-Karte" ist dafür nicht erforderlich. Übrigens: Rund vier Millionen Österreicher besitzen diese Kundenkarte.
Deutlich erweitert werden das Frischfleischangebot und die Bio-Linie. "Wir sind der einzige Lebensmittelhändler in Österreich mit hundert Prozent Frischfleisch bei Schwein, Rind, Huhn und Pute. Jede zweite österreichische Pute werde künftig über Billa und Billa Plus verkauft", kündigte Haraszti an. Das Angebot an Eigenmarken werde steigen, wobei es einen "Wettlauf" zwischen Eigenmarken und Industriemarken gebe. Herstellermarken "sind angehalten, Innovationen zu bieten". Wobei Haraszti betonte: "Wir sind ein verlässlicher Partner der Industrie." Eine Änderung gibt es auch in der Brotabteilung. Rund 100 Millionen Kaisersemmeln pro Jahr verkauft der Lebensmittelhändler, diese werden nun von konventionell auf "bio" umgestellt.
Zur Zukunft der Rewe-Tochter Adeg mit seinen selbstständigen Kaufleuten meinte der Rewe-Österreich-Chef, dass es hier eine gute Koexistenz gibt. Das Projekt auch Billa-Filialen von Selbstständigen betreuen zu lassen, werde weiter verfolgt. Gerade in Westösterreich sieht Haraszti noch Expansionspotenzial für den Rewe-Konzern.
40.000 Einkaufswagen adaptiert
Angesprochen darauf, ob es eine Häufung von Corona-Fällen bei Mitarbeitern gegeben hat, meinte Haraszti, das sei nicht der Fall gewesen. Man habe sich im Schnitt der Bevölkerung bewegt, eher darunter, "sicher nicht darüber".
Von der Umstellung von Merkur auf Billa Plus sind 144 Niederlassungen betroffen. "In einem Kraftakt unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Partner wurden rund 700 Werbeschilder getauscht, 40.000 Einkaufswagen adaptiert, neue Arbeitskleidung und Namensschilder für 10.000 Beschäftigte ausgegeben und vor allem: mehr als 10 Millionen Preisschilder in allen Billa- und Billa Plus-Märkten ausgetauscht - in Handarbeit", rechnete Haraszti vor.