Zumindest Österreichs Industrie hat den Volkswirten der Bank Austria zu Folge die Folgen der Coronakrise halbwegs überstanden. Allerdings verschärfte sich in den vergangenen Wochen die Lage rund um die Lieferung wichtiger waren. So gab es eine Container-Knappheit und auch die Kosten für Vormaterialien und Rohstoffen steigen. Die Lieferzeitverlängerung sei die massivste seit Beginn der Erhebung des Bank-Austria-Einkaufsmanagerindex, erklärt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Und die Sperren des Suez-Kanal durch das Schiff "Ever Given" habe diese Herausforderung noch erhöht, heißt es seitens der Österreichischen Industriellenvereinigung (IV). Doch immerhin: Die Aussicht auf ein baldiges Ende des Fracht-Staus lässt hoffen. "Sollte die Passage nun zeitsensibel wieder möglich sein, hält sich die Betroffenheit für die österreichische Wirtschaft noch in engen Grenzen", bestätigt die IV auf Anfrage.

Domino-Effekt

Dennoch dürfte es zu einem gewissen Domino-Effekt führen, glaubt Christa Zengerer, Chefin des Mobilitätsclusters ACStyria. Es werde noch länger dauern, bis die Schiffe in ihren Zielhäfen ankommen. Dabei warten dort bereits Waren auf ihre Verladung. Zengerer rechnet daher mit weiteren Verzögerungen.

Etwas Glück hatte der Modehandel, der üblicherweise stark von Lieferungen aus Asien abhängig ist. Die Frühjahrskollektion sei bereits in den Geschäften, bestätigt man seitens der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer. Vereinzelt könne es freilich dennoch zu Verzögerngen kommen.