Es war ein Stresstest gleich zu Jahresbeginn: Am 8. Jänner ist Europa nur knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt. In einem aktuellen Erklärvideo zeichnet die Austrian Power Grid (APG) die Geschehinisse noch einmal nach zeigt die wichtigsten Ereignisse dieses Tages.
Die nun verfügbare Simulation veranschaulicht die Ereignisse am Tag der europaweiten Störung: Was ist passiert? Wo lag die Ursache und wie konnte die Stromversorgung aufrechterhalten werden? „Mit unserem populärwissenschaftlich aufbereiteten Video reagieren wir auf das Informationsbedürfnis der Bevölkerung, die großes Interesse an der europäischen Frequenzstörung am 8. Jänner gezeigt hat“, erklärt Unternehmenssprecher Christoph Schuh die Motivation hinter der Produktion.
Augenscheinlich werde dabei einmal mehr, dass "ein starkes Netz ist die Grundlage für die sichere Stromversorgung und das Gelingen der Energiewende", wie die Esperten des Übertragungsnetzbetreibers betonen. Die APG betreibt und steuert das österreichweite Stromnetz auf der Hochspannungsebene und managt den internationalen Energieaustausch. Auch in Österreich waren die Systemoperatoren im Wiener APG-Kontrollzentrum federführend an der Störungsbehebung am 8. Jänner beteiligt. "Alleine der raschen Reaktion und guten Zusammenarbeit aller nationalen Netzbetreiber ist es zu verdanken, dass großflächige Stromausfälle ausgeblieben sind", wird unterstrichen.
Beschleunigter Ausbau der Strominfrastruktur nötig
Für die APG-Experten steht jedenfalls fest: "Eine sichere Stromversorgung ist keineswegs selbstverständlich." So betont Gerhard Christiner, Technikvorstand der APG: „Wenn der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll – in Österreich bis 2030, europaweit bis 2050 – erfordert das dringendst einen beschleunigten Ausbau der Strominfrastruktur, gesamtsystemische Planungsansätze sowie die Nutzung neuer Flexibilitätsoptionen in Sektoren wie Gewerbe und Industrie." Er verweist auf die Schaffung intelligenter digitaler Plattformtechnologien, "damit ermöglichen wir die Einbindung dezentraler Flexibilitäten in das Stromsystem". Für Christiner ist klar: "Schaffen wir den benötigten Netzaus- und –umbau sowie die Nutzung von Plattformtechnologien nicht, stehen die sichere Stromversorgung Österreichs und die gesamte Energiewende am Spiel, weil der erneuerbare Strom dann nicht bundesweit verteilt werden kann.“