Der deutsche Sportwagenbauer Porsche will trotz des Festhaltens an PS-starken Verbrennermodellen bis zum Ende dieses Jahrzehnts kein Treibhausgas mehr verursachen. "Wir setzen uns das Ziel, ab 2030 CO2-neutral zu sein", sagte Porsche-Chef Oliver Blume der Wochenzeitung "Die Zeit" nach einem Vorausbericht vom Mittwoch. Bis 2030 sollen mehr als 80 Prozent des Neuwagenabsatzes der Volkswagen-Tochter vollelektrisch oder mit Hybridantrieben fahren.
Grünes Methanol aus Patagonien
Der Sportwagenklassiker 911 soll auch in Zukunft mit Kraftstoff fahren. Doch die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sollen nach Blumes Plan dann klimaschonenden synthetischen Kraftstoff tanken. "Wir arbeiten dabei mit Partnern wie Siemens Energy zusammen und investieren in eine Pilotanlage in Patagonien", sagt Blume. Denn in Südamerika werde genug Windstrom für grünes Methanol erzeugt. Der Preis der E-Fuels könne von derzeit zehn Dollar (8,39 Euro) pro Liter unter zwei Dollar sinken.
Klimaneutral mit Windrädern & Co.
Die Elektromodelle von Porsche sollen unterdessen durch den Einsatz erneuerbarer Energie bei der Herstellung und im Betrieb der Fahrzeuge klimaneutral werden. "Für die nächsten zehn Jahre investieren wir über eine Milliarde Euro in Windräder, Solarenergie und andere Klimaschutzmaßnahmen", sagte Blume. Porsche verfolgt das CO2-Abbauziel demnach nicht nur aus Verpflichtung zum Klimaschutz, sondern auch, um die umweltbewusstere Kundschaft zu halten. "Sie wollen und sollen ein gutes Gewissen haben, wenn sie Porsche fahren", ergänzte Blume. Außerdem blieben Unternehmen nur attraktiv für Investoren und Banken, wenn sie nachhaltiges Verhalten nachweisen könnten. "Insofern werden wir mit unserem Weg neue Investoren gewinnen."