Einen „einstelligen Millionenbetrag“ steckte Kika/Leiner in die Erneuerung des Grazer Kika-Standortes in der Kärntner Straße. Das Haus ist – mit einer längeren Lockdown-Unterbrechung – seit Herbst offen, die Eröffnungsfeier wird seit Donnerstag und bis Samstag nachgeholt. Am Standort arbeiten jetzt 123 Beschäftigte, es gibt 14 Vollzeitstellen mehr, erklärt Kika/Leiner-Vorstandschef Reinhold Gütebier. Österreichweit werden derzeit nicht nur 100 Lehrlinge gesucht, 2021 sollen außerdem 200 neue Mitarbeiter aufgenommen werden. „Wir wollen diese Stellen bewusst mit Menschen aus der Arbeitslosigkeit besetzen“, sagt Gütebier. „Wir suchen gezielt Personen ab 50, sie haben sich mehrfach eingerichtet in ihrem Leben und profitieren von ihrem Erfahrungsschatz.“ Nach der Übernahme durch die Signa-Holding von René Benko und dem Start der Neuausrichtung der Möbelhandelskette waren Jobs abgebaut worden, nun werden neue aufgebaut.

2020 wurden sechs Standorte erneuert

Auch in die Modernisierung werde weiter investiert, Summen aber nicht genannt. 2020 wurden sechs Standorte erneuert, heuer würden es ebenfalls sechs sein, „insgesamt 15 in überschaubarer Zeit“. Das aktuelle Großprojekt sei der Umbau des Stammhauses in St. Pölten, der im Juni abgeschlossen sein soll. „Wenn das fertig ist, wird es im deutschsprachigen Raum nichts Vergleichbares geben“, kündigt Gütebier an. Konkret: „Wir werden dort die digitale Beschilderung einführen und mit der elektronischen Preisauszeichnung beginnen.“ Mit Gütebier zog die Inszenierung des Wohnens bei Kika/Leiner ein, das gilt für alle erneuerten Häuser: „Wir wollen ein Willhaben-Gefühl erzeugen.“

Standortleiter Johann Trinkl (links) und Kika/Leiner-Boss Reinhold Gütebier weihten Kika Graz ein
Standortleiter Johann Trinkl (links) und Kika/Leiner-Boss Reinhold Gütebier weihten Kika Graz ein © (c) RUDOLF SCHMIED

Noch heuer wird in Kika- und Leiner-Standorte in Wien und Innsbruck investiert. Das neue Küchenstudio Eskole, das im Dezember in Graz Premiere hatte, expandiert nach Linz. In den Kika-Standort Klagenfurt und bei Leiner Villach sollen 2022 Modernisierungsschritte gesetzt werden.Corona hat den Möbelhandel nicht gebremst, im Gegenteil wuchs die Branche über den Erwartungen. Der Trend, in die eigenen vier Wände zu investieren, halte auch nach dem jüngsten Aufsperren an. „Die Menschen haben das Bedürfnis, sich zu belohnen“, so Gütebier. Immer öfter tun sie dies über den ebenfalls erneuerten Kika/Leiner-Onlineshop. Seit Dezember sei der Umsatz dort (auch lockdownbedingt) um 800 Prozent gewachsen, Gütebier ortet hier weiterhin viel Potenzial.