Gleich viel oder mehr Gäste und Nächtigungen als im Sommer 2020  erwarten die Tourismus-Chefs von Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien. In einer gemeinsamen digitalen Pressekonferenz mit über 60 Journalisten forderten Christian Kresse, Maja Pak und Lucio Gomiero die rasche Einführung eines "grünen" digitalen EU-Passes. "In diesen sollen Corona-Impfungen, Tests und bestandene Covid-19-Infektionen eingetragen werden", sagte die Direktorin des Slovenian Tourism Board, Maja Pak.  "Der Pass ist eine gute Idee und absolut notwendig für eine maximale Freiheit der Gäste in Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen, erklärte Kärnten-Werbung-Chef Kresse.

Sicherheitsstandards

"In Europa müssen Test-Bestätigungen auch sprachlich vereinheitlicht werden, damit diese überall verstanden und akzeptiert werden können", sagte Gomiero, der Direktor von Promo Turismo FVG. Slowenien hat mit den Betrieben ein eigenes "Green & Safe" Label mit Sicherheitsstandards erarbeitet. In Kärnten sieht Kresse eine Gäste-Registrierungs-App für Gastronomie und Hotellerie startbereit. Friaul konzentriert sich in der Tourismuswerbung auf Sicherheitsinformationen.

Grenzöffnung im Mai erhofft

"Früher als vor einem Jahr" erhoffen die drei Tourismus-Verantwortlichen die Grenzöffnungen zwischen den Alpen-Adria-Nachbarn, nämlich schon im Mai. Im Vorjahr war die Grenze zu Italien für Touristen erst Mitte Juni zu Pfingsten aufgegangen. Heuer liegt Pfingsten früher -  am 23. Mai - "alle arbeiten  darauf hin, auch in Deutschland", sagte Kresse zur Kleinen Zeitung. Er appellierte eindringlich an die Regierungen, alles zu tun, um die Infektionszahlen rasch zu senken.  "Wir  werden diesen Sommer  nicht von einer Zeit nach Corona sprechen, sondern von einer Zeit mit Corona", warnte Kresse.

Hoffen auf mehr Nächtigungen

Nach den "Lehren des Sommers 2020" präsentierten alle drei ihre Vorschauen auf die Sommersaion mit Zuversicht.  In Slowenien ist die Zahl der Nächtigungen letzten Sommer um  51 Prozent gesunken, die der inländischen Gäste aber auch dank eines  Urlaubsvautchers für alle Familien um 33 Prozent gestiegen.  Kärnten hatte 2020 mit elf Millionen Übernachtungen glimpfliche 17 Prozent Minus bei 40 Prozent neuen Gästen. "Unser Ziel ist, das Niveau wieder zu erreichen", sagte Kresse. "Wir könnten heuer sogar besser sein", hofft Gomiero für Friaul-Julisch Venetien. Im Vorjahr seien im August die Italiener an die Obere Adria zurückgekommen, im September auch die Österreicher.

Trails, Ragdwege, Golf

Anlass für die Pressekonferenz war das 10-Jahr-Jubiläum der Zusammenarbeit im Tourismus der drei Alpen-Adria-Regionen Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien, das sie sich sicher lieber ohne Corona und Lockdown vorgestellt hätten.  Die Kooperation brachte  Erfolgsprojekte wie den Alpen Adria Trail mit 43 Wanderetappen, Alpen Adria Golf mit 20 Golfplätzen oder die Ciclovia Alpe Adria mit acht Radetappen von Salzburg nach Grado hervor. Schon das 20-Jahr-Jubiläum feiert das No-Borders-Festival mit Stars wie Manu Chao und Anastasia. Ein Alpen-Adria-Food&Wine-Guide umfasst 160 Betriebe. Im Friaul plant man heuer 1300 Erlebnisse in den zehn Bergregionen. 

Kulinarik-Region Europas

Slowenien präsentiert sich mit "Unique Experience" und ist 2021 zur Kulinarik-Region Europas ausgerufen. Nicht nur mit sechs Michelin-Stern-dekorierten Spitzenrestaurants, sondern  vor allem auch mit regionaler nachhaltiger Küche. Kärnten setzt auf die Slow-Food-Gastronomie. Eine  neue Website präsentiert 160 Sea&Taste-Erlebnisse sowie Strände, Lagune und Klippen  von Triest bis Lignano.