Die Coronakrise hat 2020 nicht vom Gründen abgehalten - im Gegenteil. Die Zahl der Neugründungen von Unternehmen ist österreichweit um 1,2 Prozent sogar leicht auf 32.551 gestiegen. In Kärnten waren es 2020 2338 Neugründungen. Eine Spur weniger als 2019 mit 2409 Gründungen. Der Frauenanteil liegt im Österreichschnitt von 45,2 Prozent und ist damit ebenfalls auf Rekordkurs. 37,5 Prozent der Gründungen erfolgen in den Sparte Gewerbe und Handwerk gefolgt von Handel, Information & Consulting und Tourismus.

"Viele, die vorher noch gezögert hatten, sich selbstständig zu machen, waren zum Teil plötzlich in Kurzarbeit oder arbeitslos. Die Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung war aber vielleicht schon länger in der Schublade", sagt Christina Tscharre, Leiterin des Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten.

Von den 2338 neu gegründeten Unternehmen sind 80,5 Prozent Einzelunternehmen. Das Durchschnittsalter der Gründer liegt in Kärnten bei 39,7 Jahren. Und so richtig durchgestartet sind die Kärntner Gründer 2020 im Mai, als der Lockdown vorbei war. "Ab da sind die Zahlen steil nach oben gegangen", freut sich Tscharre. An erster Stelle liegt bei den Gründungen mit 516 die Landeshauptstadt Klagenfurt, gefolgt von Villach mit 241.

"Jungen Menschen Mut machen"

"Gerade jetzt müssen wir alles tun, um jungen Menschen Mut zu machen", sagt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Das unternehmerische Gen zu haben bedeute auch, von etwas überzeugt zu sein, und es konsequent umzusetzen.

Ein Beispiel dafür wie es klappen kann ist Vinzenz Eder. Er hat am Durchstarter-Programm des Gründerservice teilgenommen und 2019 die MyVanture GmbH gegründet, ist damit erfolgreich durchgestartet. Die Idee: Campingbusse und Wohnmobile zu vermieten. Mittlerweile ist das Kärntner Unternehmen mit seiner Abenteuerplattform an sechs Standorten Vertreten. 60 Fahrzeuge zählen zur Flotte, so Eder, und drei neue Mitarbeiter werden eingestellt.