Nachdem der Detroiter Konzern die Produktionskürzungen in drei nordamerikanischen Fabriken bereits bis Mitte März verlängert hatte, kam nun ein weiteres Werk hinzu. GM kündigte am Mittwoch an, die Ausfallzeiten in den Werken in Fairfax (Kansas) und Ingersoll (Ontario) würden bis mindestens Mitte April verlängert, am Standort in San Luis Potosi (Mexiko) sei die Produktion bis Ende März gestört. Darüber hinaus werde das Werk Gravatai in Sao Paulo (Brasilien) im April und Mai stillgelegt. Damit zieht der Chipmangel, von dem weltweit fast alle Autobauer betroffen sind, immer weitere Kreise.
GM hatte bereits im Februar erklärt, die Chip-Krise könne den Gewinn im laufenden Jahr um bis zu zwei Milliarden Dollar schmälern. Finanzvorstand Paul Jacobsen ging zu dem Zeitpunkt davon aus, dass die Chiplieferungen in der zweiten Jahreshälfte auf normales Niveau zurückkehren und sich der Gewinnrückgang nicht verschlimmern würde. Über die Folge des nun erweiterten Stillstands machte GM keine Angaben. Das Unternehmen setze alle verfügbaren Halbleiter ein, um die gefragtesten Modelle zu bauen, allen voran große Pickup-Trucks und SUVs, sagte ein Sprecher.
Immer stärkere Beeinträchtigungen
Vor den erneuten Kürzungen war die Prognosefirma AutoForecast Solutions davon ausgegangen, dass General Motors wegen fehlender Halbleiter weltweit rund 190.000 Fahrzeuge nicht bauen könne. Der Rivale Ford hatte im vergangenen Monat geschätzt, dass seine Produktion im ersten Quartal um 20 Prozent und der Gewinn um bis zu 2,5 Milliarden Dollar (2,08 Mrd. Euro) niedriger ausfallen könnte. Auch der aus der Fusion von Fiat Chrysler und PSA hervorgegangene Stellantis-Konzern rechnet mit Beeinträchtigungen.