Die Coronakrise greift bekanntlich in alle Lebensbereiche ein. Das gilt auch fürs Essen. Die meisten, die sich vor der Pandemie und einhergehenden Lockdowns in Schule, Kindergarten oder Büro verpflegt haben, mussten das ändern; geselliges Speisen im Lokal ist schon lange nicht mehr. Das hat sich im Tiefkühlwaren-Absatz niedergeschlagen. 2020 kaufte jeder Haushalt im Durchschnitt 25 Kilogramm Tiefkühlprodukte, um 3 Kilo mehr als 2019. Das ist laut Iglo so viel wie nie zuvor.
Insgesamt wurden voriges Jahr demnach 100.000 Tonnen Tiefkühlpizzas und Co von österreichischen Haushalten eingekauft (alle Angaben ohne Eis und Torten). Somit wurde ein Gesamtumsatz im Lebensmitteleinzelhandel von 537 Millionen Euro erzielt. Die Erlöse dieser Nahrungsmittel-Kategorie im Lebensmitteleinzelhandel wuchs im vergangenen Jahr um 19 Prozent, also fast ein Fünftel. Besonders hohe Wachstumsraten verzeichneten die Segmente Fisch und Meeresfrüchte (+24,5 Prozent auf fast 170 Millionen Euro), Erdäpfel (+17,9 Prozent auf gut 61 Millionen Euro) und Gemüse (+ 17 Prozent auf gut 116 Millionen Euro).
"Es wurde vermehrt selbst gekocht"
Überdurchschnittliche Absatzsteigerungen verzeichneten Produkte, die als Komponenten selbst gekochter Speisen verwendet werden können. So legte der Umsatz mit Naturgemüse um 20 Prozent auf knapp 61 Millionen Euro zu, mit Naturfisch um 26,9 Prozent auf knapp 64 Millionen Euro und mit Meeresfrüchten um 31,8 Prozent auf gut 38 Millionen Euro.
Der Umsatz mit Tiefkühl-Fertiggerichten (+13,2 Prozent) wuchs zwar auch stark, vergleichsweise aber in geringerem Umfang. Er erreichte fast 122 Millionen Euro.
"Die Entwicklung der gesamten Tiefkühlkategorie zeigt, dass in Österreichs Küchen im Jahr 2020 vermehrt selbst gekocht wurde", so Markus Fahrnberger-Schweizer, Geschäftsführer von Iglo Österreich. Die Daten für seine eigene Firma zeigten dies im Besonderen. Vorteile von Tiefkühlprodukten seien eine lange Haltbarkeit von Fisch und Gemüse, eine einfache Portionierbarkeit und eine damit verbundene Vermeidung von Lebensmittelabfällen.