Am 1. Mai 2020, exakt zum Ende des ersten Lockdowns, ist der Kärntner Arnulf Penker in die Geschäftsführung der Fundermax GmbH aufgerückt. Er ist in dieser Position dem langjährigen Geschäftsführer Rene Haberl nachgefolgt, dem jetzigen Vorstand der Treibacher Industrie AG. Gemeinsam mit Gernot Schöbitz, der seit 2019 in der Geschäftsführung von Fundermax ist, lenkt Penker die Geschicke des Weltmarktführers für hochwertige Fassadenplatten in St. Veit. Bei Fundermax ist Penker seit 2009. Vor seiner Bestellung zum Geschäftsführer war er für das Tochterunternehmen in Nordamerika zuständig.

Schöbitz, ehemaliger Vorstand der Kone AG, übernimmt mit 1. März bei Fundermax auch die Funktion des Unternehmenssprechers. "Die Pandemie hat sich natürlich auch auf Fundermax ausgewirkt, aber es geht dem Unternehmen den Umständen entsprechend gut. Der Umsatz lag 2020 nur neun Prozent unter dem des Vorjahres, und vom Ergebnis her konnten wir sogar zulegen", sagt Schöbitz.

Gernot Schöbitz ist seit 2019 in der Geschäftsführung von Fundermax und ab 1. März auch Unternehmenssprecher
Gernot Schöbitz ist seit 2019 in der Geschäftsführung von Fundermax und ab 1. März auch Unternehmenssprecher © KK/Kohlmeier

Herausfordernd seien vor allem die Monate April bis Juni 2020 gewesen. Märkte wie Frankreich und Italien seien quasi von heute auf morgen "auf null gewesen". Andere wiederum wie Österreich, die Schweiz und Deutschland hätten aber gut funktioniert. "Ab Sommer haben dann auch die übrigen Märkte wieder Aufholtendenzen gezeigt. Und die Diversifikation unserer Produkte ist uns ebenfalls entgegengekommen", so Schöbitz. Außerdem haben viele das vergangene Jahr dazu genutzt, ihre Eigenheime zu sanieren und zu verschönern. Ein Umstand, welcher der Fundermax GmbH zusätzliche Aufträge beschert hat.

Arnulf Penker ist seit Mai 2020 in der Geschäftsführung von Fundermax. Er war zuvor für das Nordamerika-Geschäft zuständig
Arnulf Penker ist seit Mai 2020 in der Geschäftsführung von Fundermax. Er war zuvor für das Nordamerika-Geschäft zuständig © KK/Kohlmeier

Die Monate April bis Juni 2020 waren auch die Kurzarbeitsphase im Unternehmen, das 1400 Mitarbeiter beschäftigt, davon 1000 in Österreich an den Standorten St. Veit, Wiener Neudorf in Niederösterreich und Neudörfl im Burgenland. Die restlichen Mitarbeiter sind im Werk in Ranheim in Norwegen beschäftigt. "Im zweiten Halbjahr sind dann wieder Aufträge hereingekommen, und wir lagen sogar über Plan, zusätzliche Mitarbeiter wurden eingestellt", erzählt Penker.

26 Millionen Euro werden investiert

Dennoch sei 2020 ein Jahr des "Fahrens auf Sicht" gewesen. Ersatzinvestitionen habe es zwar gegeben und auch strategische Investitionen wurden fertiggestellt, mit neuen Investitionen habe man aber bis zu diesem Jahr gewartet. Wurden im Vorjahr 16 Millionen Euro investiert, so werden es heuer laut Penker 26 Millionen Euro sein, die in Anlagen und Maschinen und damit in Technologie und Innovation sowie in den Umweltbereich fließen.

Neuerungen gibt es auch für jene Mitarbeiter, die im Bürobereich tätig sind. Das Homeoffice, welches im Lockdown unumgänglich war, ist gekommen, um zu bleiben. "Zwei Tage pro Woche können unsere Angestellten auch außerhalb vom Lockdown im Homeoffice arbeiten", sagt Penker. So werde einer veränderten, flexibleren Arbeitswelt Rechnung getragen.

Anschub für digitale Möglichkeiten

Besonders schwierig in Zeiten des Lockdowns war es beim St. Veiter Unternehmen für den Vertrieb. "Es war eine Herausforderung, Kundenkontakte zu gestalten. Aber es gab interessante Learnings, wie man im Vertrieb online auf Kunden zugehen kann", sagt Schöbitz. Einen Teil davon will man, weil es sich bewährt hat, beibehalten. "Das vergangene Jahr war ein Anschub für digitale Möglichkeiten", bestätigt Penker.

Über mangelnde Aufträge kann die Fundermax GmbH aktuell jedenfalls nicht klagen. "Wir sind mit guten Auftragsbüchern ins Jahr 2021 gestartet, und es gibt keine Indikatoren, die uns pessimistisch stimmen könnten. Sehr wohl sind da aber viele Fragezeichen wie Schließungen, Öffnungen und vor allem die Frage, wie schnell geimpft wird", so Schöbitz.

Besser laufen könnte es bei der Besetzung der Lehrstellen. "Wir haben unser Lehrlingsprogramm in diesem Jahr sogar noch etwas ausgebaut und hoffen auf Bewerbungen", erklärt Penker. Denn in Bereichen, wo es sonst beispielsweise 30 Bewerbungen gebe, seien es heuer nur neun. Auch das Thema der fehlenden Fachkräfte sei weiterhin mehr als präsent.