Beim kanadischen Autozulieferkonzern Magna ist im Coronajahr 2020 der Gewinn auf weniger als die Hälfte geschrumpft, und der Umsatz sank um 17 Prozent. Das Nettoergebnis verringerte sich von 1,77 Milliarden Dollar auf 757 Millionen Dollar, die Erlöse gingen von 39,43 Milliarden auf 32,65 Milliarden Dollar (27,0 Milliarden Euro) zurück.
Im Schlussquartal selbst verzeichnete Magna nach Angaben von Freitag ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 10,57 (9,40) Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg im Jahresabstand auf 738 (440) Millionen Dollar. Im ersten Halbjahr war Magna im Verlustbereich unterwegs, ab Sommer schrieb man Gewinne.
Magna will 2021 stark wachsen
Für heuer peilt der Konzern 40,0 bis 41,6 Milliarden Dollar Umsatz an, nach 17 Prozent Rückgang auf 32,65 Mrd. Dollar (27,0 Milliarden Euro) im Vorjahr. Mit Komplettfahrzeugen, die Magna Steyr in Graz zusammenbaut, setzte man dabei 5,42 (nach 6,71) Milliarden Dollar um, heuer sollen es mit 6,5 bis 6,8 Milliarden Dollar wieder mehr werden.
Im vierten Quartal 2020 hatte Magna in Graz rund 34.500 Komplettfahrzeuge montiert, um zwei Prozent mehr als im Jahr davor (33.900), und damit einen Umsatz von 1,76 (1,46) Milliarden Dollar generiert (+20 Prozent), geht aus dem Jahresbericht von Freitag hervor. In den neun Monaten davor hatte Graz 3,66 (5,25) Milliarden Dollar Umsatz beigesteuert und 75.000 (124.500) Fahrzeuge zusammengebaut, um 40 Prozent weniger. Unterm Strich wurden im Vorjahr damit 109.500 Fahrzeuge in Graz gefertigt.
Zurückzuführen war das Umsatzplus im Segment "Complete Vehicles" laut Magna-Bericht im letzten Quartal in erster Linie auf höhere Absatzzahlen beim Jaguar I-Pace, dem BMW 5er und der Mercedes Benz G-Klasse sowie auf einen Anstieg der ausgewiesenen US-Dollar-Umsätze um 122 Mio. Dollar durch eine Stärkung des Euro gegenüber der US-Währung. Das Umsatzplus in Dollar als Folge der Euro-Stärke wurde laut Magna teils kompensiert durch geringere Montage-Volumina beim Jaguar E-Pace, dem BMW Z4 und dem Toyota Supra.
Höchste EBIT-Marge aller Konzerndivisionen
Operativ schlug sich Magna Steyr in Graz auch zuletzt besser als der übrige Konzern. Die EBIT-Marge erreichte im vierten Quartal 6,3 Prozent, ein Jahr davor waren es 3,0 Prozent gewesen, in den ersten neun Monaten 4,5 (nach 1,9) Prozent. Damit wies das Assembling ganzer Fahrzeuge die höchste EBIT-Marge aller Konzerndivisionen auf. Bis Juni war dies überhaupt der einzige Bereich mit einer positiven Marge gewesen. Jedoch schwanken diese Kennzahlen immer wieder recht stark.
Der Gesamtkonzern peilt für heuer 7,1 bis 7,5 Prozent EBIT-Marge an, für übernächstes Jahr sogar 8,1 bis 8,6 Prozent. Die Erlöse sollen bis 2023 auf 43,0 bis 45,5 Milliarden Dollar klettern, davon 6,3 bis 6,8 Milliarden Dollar bei Komplettfahrzeugen.