Gerade erst wurde im Rahmen einer Studie präsentiert, dass es in Zeiten der Coronakrise schwieriger sei, eine Lehrstelle zu bekommen. Das mag vielleicht auf manche Branchen zutreffen, die Kärntner Industrie hingegen startet sogar einen Aufruf an junge Menschen, sich zu bewerben. Von Infineon über Wild, Kohlbach, Geislinger und KMF bis hin zu Hermes Schleifmittel, PMS, Fundermax und Leeb Balkone bieten sämtliche führende Kärntner Unternehmen den jungen Menschen an, eine qualitativ hochwertige Lehre zu starten.
250 Stellen sind es insgesamt, so Reinhard Pasterk, Vorsitzender des Arbeitskreises Lehrlingsausbildung der Industriellenvereinigung Kärnten. Rechne man die Dienstleister dazu, seien es sogar 300. Ausgebildet wird unter anderem in den Bereichen Prozesstechnik, Maschinenbau, Metalltechnik und Elektrotechnik.
"Ausbildung ist für uns der Rohstoff", erklärt Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Kärnten und Vizepräsident der Industriellenvereinigung. Und die Betriebe seien sich durchaus bewusst, dass die Lehrlingsausbildung auch die Basis für den Fachkräftenachwuchs im eigenen Unternehmen ist. "Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell, welches für viele andere Länder als Vorbild dient". Neben der Lehre mit Matura, die schon seit einigen Jahren etabliert ist, wird in Kärnten jetzt in Kooperation mit der FH auch die Lehre mit Studium angeboten, so Pasterk.
Online-Plattformen
Bildungsdirektor Robert Klinglmair äußert sich besorgt, weil Corona die Berufsorientierung für die Schüler erschwert beziehungsweise diese nicht stattfinden kann. Umso erfreulicher sei es, dass es trotzdem zumindest Schnuppertage geben werde. Und von 22. bis 27. Februar findet in Kärnten die Lehrlingsmesse statt - diesmal allerdings online. Außerdem gibt es die Plattformen der Industrielehre: inlehre.at und industriekarriere.at.
Astrid Jäger