Bei den Ölpreisen ist weiter kein Ende des Höhenflugs in Sicht. Am Donnerstag stiegen die Notierungen für Rohöl aus den USA und für Nordsee-Öl erneut auf den jeweils höchsten Stand seit über einem Jahr. Abermals wurden die Ölpreise durch einen extremen Wintereinbruch in den USA mit massiven Ausfällen bei der US-Ölproduktion angetrieben.
In der vergangenen Nacht stieg der Preis für Nordsee-Öl erstmals seit Anfang 2020 wieder über 65 US-Dollar (53,90 Euro) je Barrel. Etwa zeitgleich stieg der Preis für US-Öl bis auf 62,26 Dollar und damit ebenfalls auf den höchsten Stand seit Jänner 2020. Am Morgen mussten die Ölpreise wieder einen Teil der Gewinne abgeben. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete zuletzt 61,54 Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um 56 Cent auf 64,90 Dollar.
Seit Tagen belastete ein ungewöhnlich starker Kälteeinbruch in Teilen der USA die Ölförderung, den Transport und die Weiterverarbeitung von Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt. Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass bis zu 40 Prozent der gesamten amerikanischen Ölproduktion betroffen sind, was auch Auswirkungen auf den gesamten Weltmarkt für Rohöl hat.
Fallende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise
Nach neuesten Schätzungen wird der Ausfall der US-Ölproduktion mittlerweile mit mehr als vier Millionen Barrel pro Tag beziffert. Zusätzlich gestützt wurden die Ölpreise auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, hat der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der amerikanischen Lagerbestände an Rohöl um fast sechs Millionen Barrel verzeichnet.
Fallende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Ölreserven erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.