Das Förderbudget für Investitionen im Bereich der Photovoltaik wurde gerade erst auf 100 Millionen Euro verdoppelt. "Klingt gut, ist aber nicht praxistauglich, weil es sich hier nur um eine Investitions- und nicht um eine Tarifförderung handelt", übt ein Kärntner Unternehmer, der auf die Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert ist, Kritik.
Die Tarifförderung für Photovoltaik-Dachanlagen der Ökostromabwicklungsstelle, die pro Jahr mit 8,5 Millionen Euro gedeckelt ist, und sich in den vergangenen Jahren in der Praxis bestens bewährt habe, sei hingegen abgelaufen. Sie sei quasi überrannt worden, der Fördertopf leer.
Doppelt so viele Anträge
"Weil es aktuell die Investitionsprämie für ökologische Investitionen in Höhe von 14 Prozent gibt, gab es schon im Jänner doppelt so viele Anträge für PV Anlagen, wie im Vorjahr", erklärt Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Photovoltaic Austria. Mit der Konsequenz, dass bis jetzt österreichweit nur knapp die Hälfte der rund 7000 eingereichten PV-Projekte eine Förderzusage erhalten hat. Der Rest geht leer aus, so Paierl.
"Es entsteht ein großer wirtschaftlicher Schaden. Eine Investitionssumme von 150 Millionen Euro bleibt ungenutzt", ärgert er sich. In Kärnten seien es rund 15 Millionen Euro, die brach liegen. "Wir sind bei vollen Auftragsbüchern arbeitslos, und müssen den Kunden erklären, warum es für ihre Aufträge keine Förderung gibt", ärgern sich auch die Kärntner Unternehmer.
Und es sind vor allem die Dächer von Gewerbe- und Industriebetrieben, die bei der Tarifförderung durch den Rost fallen. Zuerst so Paierl, kommen nämlich jene Projekte dran, die einen Eigenverbrauch von mehr als 25 Prozent nachweisen können. Das sind zum Großteil Einfamilienhäuser, bei welchen PV-Anlagen am Dach installiert werden. Abhilfe schaffen könne hier nur das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), das schon lange in der Warteschleife sei, und endlich an den Start gehen müsse.
Astrid Jäger