Die Lage für die Wirte werde immer dramatischer, es gehe um Existenzen, sagte Gastronomie-Sprecher Mario Pulker von der Wirtschaftskammer am Montag. Die Gasthäuser und Restaurants sind in Österreich zur Eindämmung des Coronavirus seit 2. November 2020, also seit 15 Wochen, geschlossen. Abholung und Zustelldienste sind erlaubt.
Unmut wird von Tag zu Tag größer
Der Unmut in der Branche werde von Tag zu Tag größer. "Wir wollen endlich ein Datum und das muss dann picken". Die Dauer der Schließungen und das Vertrösten um immer zwei Wochen seien einfach nicht mehr vertretbar.
Sollte die Gastronomie tatsächlich erst nach Ostern aufsperren dürfen, dann brauche es dafür klare Ansagen und eine Sperrstunde um 23 Uhr und Tische mit bis zu zehn Personen. Pulker forderte auch eine Inzidenzzahl, ab der die Gastronomie öffnen dürfe.
Pulker und auch Peter Dobcak vom Wiener Gastronomie-Fachverband forderten vom Gesundheitsminister eine Strategie, wie mit den inzwischen kostenlosen Schnelltests in Apotheken ein Öffnen der Wirte vonstatten gehen könnte. Es brauche eine digitale Testkontrolle und eine rechtliche Grundlage dafür. Denn wenn es nur "Zu" und "Auf" gebe, "dann haben wir noch lange zu", sagte Dobcak "Wenn es keine Zwischenlösungen mit Tests gibt, bis wir mit den Impfungen durch sind, sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels."
Kritik am generellen Umgang mit der Pandemie
Pulker übte auch Kritik am generellen Umgang mit der Pandemie. So würden die Neuinfektionszahlen wegen der massiv steigenden Tests steigen. Außerdem verstünden seine Mitgliedsbetriebe nicht, warum sie geschlossen bleiben müssen, obwohl die Intensivstationen nicht ausgelastet seien und Covid-Patienten aus Portugal in Österreich behandelt werden.
Auch die Freiheitlichen legen sich für die Wirte ins Zeug. Der steirische FPÖ-Wirtschaftssprecher Ewald Schalk forderte am Montag eine sofortige Lockerung der Maßnahmen für die Gastronomie.