Die Europäische Zentralbank (EZB) treibt ihre Arbeiten an einem digitalen Euro voran. Die EZB prüfe die Möglichkeit, ob eine digitale Version der Gemeinschaftswährung mit Hilfe des elektronischen Systems TIPS für blitzschnelle Zahlungen eingeführt werden könnte, sagte Italiens Notenbank-Chef Ignazio Visco am Freitag.
Die "Target Instant Payment Settlement" genannte Technologie (TIPS) erlaubt es Firmen und Privatkunden, über ihre Bank rund um die Uhr innerhalb von wenigen Sekunden Gelder an den jeweiligen Empfänger zu transferieren.
Längers Projekt
"TIPS könnte eine der Säulen sein für die mögliche Umsetzung eines digitalen Euro", sagte das EZB-Ratsmitglied. Zentralbank-Präsidentin Christine Lagarde hatte unlängst in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, sie rechne mit einem digitalen Euro. Eine sichere Digitalwährung benötige aber Zeit. Sie hoffe, dass dies nicht länger als fünf Jahre dauern werde.
Laut einer Umfrage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) arbeiten inzwischen immer mehr Zentralbanken an der Einführung digitaler Versionen ihrer Währungen. Die Bahamas waren 2020 als weltweit erstes Land mit der Einführung des "Sand Dollar" vorgeprescht. China testete zuletzt in großem Stil eine digitale Version des Yuan.