Wer noch im Spätsommer von einem wirtschaftlichen Aufschwung geträumt hat, den haben der zweite und der dritte Lockdown auf den Boden der Realität geholt. Und dass die Geschäfte am 8. Februar wieder öffnen können ist alles andere als gesichert. Wie stark die aktuellen Maßnahmen die Wirtschaft treffen, ist noch nicht klar. Allerdings lässt ein Blick auf die Zahlen des vierten Quartals 2020 das Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden erahnen.
Im vierten Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,3 Prozent unter dem Vorquartal, in dem es zwischen den Lockdowns 12,0 Prozent Plus gegeben hatte. Im Jahresabstand sackte das BIP um 7,8 Prozent ab, nach 4,2 Prozent Minus im dritten und 14,2 Prozent Minus im zweiten Quartal, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut.
Wirtschaft gegen Verlängerung
Dementsprechend fordern die Vertreter der Wirtschaft, allen voran der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und der steirische Handelsobmann Gerhard Wohlmuth ein Ende der Schließungen: "Am Lockdown-Öffnungsplan darf nicht gerüttelt werden. Mit 8. Februar muss eine erste schrittweise Öffnung eingeleitet werden, denn die Betriebe sind nun endgültig an ihrer Liquiditäts-Schmerzgrenze angelangt."
Die Vorbereitungen für ein sicheres Aufsperren laufen in den Unternehmen inzwischen auf Hochtouren. "Es braucht endlich wieder Perspektiven und einen klaren Fahrplan, wann und unter welchen Voraussetzungen Betriebe wieder öffnen dürfen", sagt Herk. Die Liquiditätsengpässe hätten in vielen Unternehmen nämlich ein existenzbedrohendes Ausmaß angenommen, wie auch Wohlmuth bestätigt: "Der Handel ist bereit, alles zu tun, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Zusätzlich sorgen Teststrategien und das Tragen von FFP2-Masken für Schutz vor Ansteckungen für Mitarbeiter und Kunden."
Die Betriebe seien hier schon zu oft vertröstet worden, sagen Herk und Wohlmuth. "Sie brauchen jetzt Klarheit."