Der kriselnde Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof kann in der Corona-Pandemie auf einen staatlichen Kredit zurückgreifen. Das deutsche Wirtschafts- und Finanzministerium hätten sich auf eine Stabilisierungsmaßnahme zugunsten des letzten deutschen Warenhauskonzerns in Höhe von bis zu 460 Millionen Euro verständigt, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Mittwoch. Galeria Karstadt Kaufhof gehört der Signa Holding des österreichischen Investors Rene Benko.
Es handele sich um ein Nachrangdarlehen in entsprechender Höhe, für das der Konzern eine angemessene Verzinsung zahlen müsse. Die deutsche Regierung wolle einen Beitrag leisten, um die Stellen der noch über 17.000 Beschäftigten zu sichern und die aktuell schwierige Lage für das Unternehmen zu überbrücken. Galeria-Chef Miguel Müllenbach erklärte in einem Brief an die Mitarbeiter, der Kredit sichere die nötige Liquidität in den nächsten Wochen und Monaten der Pandemie: "Dafür sind wir sehr dankbar."
Der Konzern hatte sich Insidern zufolge bereits zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr erfolglos um Staatshilfen bemüht und war dann in ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung geflüchtet. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens im September hatte das Unternehmen auf einen Neubeginn gesetzt - Galeria sei nun frei von Schulden und besser aufgestellt als je zuvor, hieß es damals. Der aktuelle Lockdown mit den behördlich verordneten Schließungen seiner Filialen trifft jedoch auch den Warenhausriesen empfindlich, der im erbitterten Wettbewerb mit Online-Händlern wie Amazon oder Zalando steht. Der Gesamtbetriebsrat von Galeria Karstadt Kaufhof hatte die Politik zum Dialog über "tragfähige Lösungen" aufgefordert.