Traditionshersteller sprechen von einem Pasta-Boom während der Pandemie - und das nicht nur in Italien. Auch in Österreich ist in dieser Epidemie-Zeit der Konsum italienischer Nudeln gestiegen.
In den ersten zehn Monaten 2020 kletterten die Ausfuhren von Teigwaren aus Italien nach Österreich um 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019, was Italien 42,3 Millionen Euro beschert hat. Das geht aus Daten des italienischen Lebensmittelverbands Filiera Italia hervor. "Österreich ist für uns ein wichtiger Exportmarkt", sagt Luigi Scordamaglia von Fiiera Italia.
Es "sprudelt" trotz Pandemie
Bei den Ausfuhren von Reis meldet die italienische Lebensmittelindustrie ein Plus von 26 Prozent. Bei Wurst liegt das Export-Wachstum bei elf Prozent, bei Käsesorten bei neun Prozent. Keinerlei Krise kennt auch der Prosecco, der ein Exportplus in Richtung Österreich von 20 Prozent verzeichnet. Insgesamt exportierte Italien in den ersten zehn Monaten 2020 Lebensmittel im Wert von 1,124 Milliarden Euro. Das sind 0,6 Prozent weniger gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Laut Filiera Italia ist es angesichts von Corona ein beachtenswertes Resultat.
Die Ernährungsindustrie folgt in ihrer Bedeutung für Italien, nach Umsatz bemessen, direkt nach der Metall- und Maschinenbauindustrie an zweiter Stelle. Im Agrar- und Lebensmittelsektor sind 1,6 Millionen Betriebe tätig. 6850 Unternehmen mit 385.000 Mitarbeitern sind in der industriellen Lebensmittelproduktion tätig.
In Zeiten der Pandemie konnte die Ernährungsindustrie in Italien um ein Prozent zulegen. Andererseits leidet die Branche unter den Einbrüchen der Gastronomie, die ein Drittel des Lebensmittelkonsums ausmacht.
Eine der Stärken des "Made in Italy" im Lebensmittelbereich seien die zahlreichen EU-zertifizierten Produkte DOP und IGP (Produkte mit geschützter Ursprungsbezeichnung und Produkte mit geschützter geografischer Angabe), so der Experte. Zurzeit seien fast 30 Produkte aus Italien mit diesem europäischen Gütesiegel innerhalb der Kategorien Käse, Obst und Gemüse, Olivenöl, Schinken und Wurstwaren, Balsamicoessig und Dauerbackwaren anerkannt.
Das italienische Landwirtschaftsministerium unterstützt eine Kampagne mit dem Logo "The Extraordinary Italian Taste". Dieses Logo, das für original italienische Produkte und im Kontrast zum Phänomen "Italian Sounding" steht, soll die italienische Lebensmittelwirtschaft bei der Vermarktung des echten "Made in Italy" unterstützen.