Derzeit ist die Einreise nach Italien aus touristischen Gründen untersagt. Die Skilifte gehen voraussichtlich Mitte Februar in Betrieb. Allerdings ändert sich die Situation in Italien seit Winterbeginn alle paar Tage.
Unterdes bereiten sich die Badeorte an der Adria bereits auf die Sommersaison vor. Jesolo organisiert am 10. Februar das traditionelle Casting für Arbeitskräfte. Heuer ist der "Jesolo Job Day" wegen der Coronavirus-Problematik erstmals online. "Rund 1000 aus organisatorischen Gründen vorausgesuchte Bewerber treffen sich zu Privat-Chats mit Vertretern der rund 350 Hotels der Gemeinde", sagt Alberto Maschio, Präsident des Jesolaner Hotelierverbands AJA, der das Casting mit einer Leiharbeiterfirma organisiert.
Die Online-Suche nach Saisonarbeitskräften bietet Vorteile für Bewerber, die nicht vor Ort sind. Der Anteil der ausländischen Arbeitskräfte kommt laut Maschio auf geschätzte 40 Prozent. In der Saison gäbe es bei den Arbeitskräften eine Fluktuation von rund 40 Prozent. Geschätzte 40 Prozent weniger Einnahmen gab es bei den Hotels im Badeort der Region Veneto im Sommertourismus 2020. Heuer sind bereits die Silvester-Touristen ausgefallen und die Gruppenanreisen für den Fasching.
Lignano bildet verstärkt Jugend aus
Mit vielen Fragezeichen und viel Zweckoptimismus bereiten sich auch die beiden bekanntesten Badeorte der Region Friaul-Julisch Venetien auf den heurigen Sommer vor. Bei Schönwetter startet die Saison zu Ostern. "Die Adventsaison, die vor Covid besuchermäßig stark zulegte, fiel diesmal ins Wasser. Im vorigen Sommer wurden sicher auch um die Hälfte weniger Personen in den Betrieben beschäftigt. Man wusste lange nicht, wann die Grenzen aufgehen. Sei es für Touristen wie auch für Arbeitnehmer", sagt Martin Manera, Präsident des Hotelierverbands von Lignano. Auch heuer würden die Betriebe vorsichtig agieren.
Recruiting-Days habe Lignano früher gemacht, jetzt gäbe es andere Projekte. „Vor drei Jahren haben wir begonnen, zuerst in der Tourismusschule in Pordenone, dann auch in anderen Höheren Schulen und mittlerweile sogar von der Universität in Udine begleitet, unseren Nachwuchs für den Tourismus in Projekten so auszubilden, dass sie auch für den Tourismus in unserer Region geeignet sind“, erklärt Manera.
In Grado arbeiten vor allem Einheimische
In Grado reisen laut Thomas Soyer, Präsident des Tourismusvereins Grado, nur wenige Saisonkräfte extra für den Sommertourismus an. "Die meisten Beschäftigten leben im Umkreis von 15 Kilometern. Die Fluktuation der Arbeitskräfte liegt wohl bei fünf bis zehn Prozent. Die meisten Hotelbetriebe, es sind etwa 50, haben ihr Kernpersonal. Den Rest sucht man jetzt nach und nach", sagt Soyer, der vor Jahren von Villach nach Grado gezogen ist, und dort ein Hotel betreibt.
In Grado seien die Buchungen für heuer ab Juli fast so wie vor Covid. Allerdings seien die Stornobedingungen so kundenfreundlich wie niezuvor und die Buchungen in der Vorsaison kaum vorhanden. Niemand könne mit Sicherheit sagen, wie es weitergehe. "Flexibilität ist das neue Schlagwort. Planbarkeit ist seit dem Vorjahr im Tourismus ein Fremdwort. Das macht viele nervös und unsicher. Hoffen wir aufs Beste", ergänzt Soyer.