In Frankreich gehören dem Kärntner Energieversorger Kelag ab sofort zwölf Kleinwasserkraftwerke, in Portugal ist das Unternehmen an weiteren sieben Kleinwasserkraftwerken sowie sechs Windkraftanlagen beteiligt. Eigentümer dieser Kraftwerke war die deutsche RWE, die direkt und indirekt 37,9 Prozent an der Kelag hält.
Mit diesen 25 Kraftwerken verfügt die Kelag über 65 Megawatt (MW) zusätzliche Leistung und eine zusätzliche Jahreserzeugung von rund 160 Millionen Kilowattstunden aus Wasser- und Windkraft. Damit steigt nicht nur die Kraftwerksleistung der Kelag um fünf Prozent, sondern auch die Eigenstromaufbringung um eben diese fünf Prozent auf 3,6 Milliarden Kilowattstunden. Der Kundenabsatz, so Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes, liege aktuell bei rund 4,2 Milliarden Kilowattstunden. "Ziel ist es, bei der Eigenstromaufbringung hundert Prozent zu erreichen."
Heikler Bewertungsprozess
Über den Kaufpreis, so Freitag, wurde Stillschweigen vereinbart. Der Bewertungsprozess sei aber kompliziert gewesen. Ein Anteilsverkauf unter verbundenen Unternehmen sei immer "heikel". Ziel der Kooperation zwischen Kelag und RWE sei es, die Position der Kelag als Kompetenzzentrum für Wasserkraft auszubauen und zu stärken.
Der Erwerb der Kraftwerke in Frankreich und Portugal trage wesentlich dazu bei, so Freitag. RWE habe diese Anlagen im Rahmen der Transaktion mit E.ON im Jahr 2019 erworben. 16 Beschäftigte wechseln im Zuge des Erwerbsprozesses zur Kelag. Das Know-how sei bei der Kelag angesiedelt, alles laufe zentral in Klagenfurt zusammen. Die neuen Kraftwerksanlagen würden hervorragend in den Kraftwerkspark der Kelag passen, der aktuell aus 78 Wasserkraftwerken, sieben Windparks und 21 Fotovoltaik-Anlagen bestehe, so Freitag.
Astrid Jäger