Auf ein herausforderndes, letztlich aber erfolgreiches Geschäftsjahr blickt die Austria Email AG, Hersteller von hochwertigen Warmwasserbereitern, Wärmepumpen und Speichersystemen mit Sitz in Knittelfeld, zurück. „Wir gehen krisengestärkt in die nächste Phase“, betont Vorstand Martin Hagleitner. Der Gruppenumsatz, der 2019 mit 73,5 Millionen Euro einen Rekordwert erreicht hatte, konnte trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Kulisse noch einmal gesteigert werden, „gegen jede Erwartung“, so Hagleitner. „Wir konnten dank unserer Mitarbeiter und in Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern und Institutionen ohne Unterbrechung und ohne Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen, produzieren.“ Das Jahr 2020 sei „extrem fordernd gewesen, im Dezember hatten wir dann noch einen temporären Ausnahmezustand durch einen Cyberangriff, den wir aber erfolgreich abwehren konnten“.

Das Umfeld für die Bereiche Warmwasser und Heizung präsentiere sich günstig. Der Green Deal der EU und die verschärften Ziele rund um Dekarbonisierung, Energieeffizienz und Sanierungen würden für Rückenwind sorgen. Hinzu komme, dass mit der gestiegenen Sparquote „enorm viel Geld miserabel verzinst auf Sparbüchern und Konten liegt“. Das Interesse an Investitionen in die eigenen vier Wände steige spürbar: „Es wird erkannt, dass sich mit überschaubaren Investitionen Betriebskosten stark senken lassen.“ Am Standort Knittelfeld seien für heuer Investitionen von rund drei Millionen Euro geplant, u. a. für Digitalisierungsprojekte und eine Erhöhung des Hybrid-Anteils im Fuhrpark. Der Mitarbeiterstand von derzeit knapp 350 soll steigen, „in der Gruppe wollen wir rund 20 neue Mitarbeiter einstellen“.

Kritisch sieht Hagleitner die jüngsten Polit-Scharmützel rund um Massentests und Krisenmanagement. Das Ziel aller, also von Regierung und Opposition, müsse lauten, „einen weiteren Lockdown und ein unkontrolliertes Auf und Zu zu verhindern“. Doch das gehe nur, wenn gemeinsam daran gearbeitet werde. „Es wurde im Vorjahr ja der Beweis erbracht, wozu Gesellschaft, Unternehmen und Institutionen in kurzer Zeit fähig sind.“ Diesen „guten Spirit, der gezeigt hat, was möglich ist, wenn’s um was geht“, vermisse er jetzt. „Polit-Show und Grabenkämpfe belasten das Vertrauen massiv.“ Zumal man auch den Blick nach vorne nicht vergessen dürfe: „Wir sind nicht nur mit einer Gesundheitskrise, sondern auch mit einer Bildungs- und Gesellschaftskrise sowie der größten Wirtschafts- und Beschäftigungskrise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Die Konzentration auf episch inszenierte Ankündigungen muss dann der Reformarbeit weichen. Hagleitner sieht bei „gemeinsamen Anstrengungen“ durchaus Chancen. „Qualifiziertes Wachstum aus der Pandemie heraus ist möglich, es geht um Investitionen in Bildung, Digitalisierung, Forschung und vor allem in den Kampf gegen die Klimakrise – so können wir Probleme lösen und gleichzeitig die Konjunktur beleben.“