"Mittlerweile brodelt es massiv. Der Umsatzersatz ist seit Anfang des Jahres Geschichte. Es fehlt seitens der Regierung an einem klaren Plan und einer nachvollziehbaren Strategie", ärgert sich Niki Riegler, Chef der Hirter Brauerei, zu welcher auch der Braukeller in Hirt gehört. Es werde vielmehr "ziellos agiert", und das auf dem Rücken des Handels, der Gastronomen, Hoteliers, Zulieferer und Dienstleister.
Die Kommunikation zum Beispiel von Daten erfolge viel zu langsam. "Zuerst hört man wochenlang nichts aus dem Ministerium und dann werden die Dinge plötzlich zwei oder drei Tage bevor sie umgesetzt werden kommuniziert. Und mit den Interessensvertretungen wird immer in allerletzter Minute gesprochen", kritisiert Riegler.
Vorschläge für das Hochfahren
Es gäbe aber sehr wohl eine Reihe von Vorschlägen und Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Hochfahren umgesetzt werden könnten. Dass jetzt nicht wie ursprünglich festgelegt der 18. sondern der 25. Jänner der Tag ist, an dem wieder aufgesperrt werden soll, stoße der Wirtschaft mehr als sauer auf.
Der Ansatz der Regierung mit dem "Freitesten" sei ein guter Weg gewesen. Es hätte ohnehin jeder für sich entscheiden können, ob er sich testen lassen will oder nicht. "Seitens der Opposition ist es unverantwortlich, sich hier auf das Timing hinauszureden. Und Verbesserungs- und Alternativvorschläge sind ja auch keine gekommen, nur Kritik", sagt Riegler. In Krisenzeiten müsse eben vieles innerhalb von drei bis vier Tagen möglich sein. Und vor allem in jenen Bereichen, wo Tickets gekauft werden müssten, wäre das Testen praktikabel gewesen. In der Gastronomie wären die Kontrollen etwas schwieriger, räumt der Brauerei-Chef ein. Alternativ wäre hier aber die Registrierungspflicht eine Möglichkeit.
"Die Südtiroler haben diese Woche mit klaren Regeln wieder aufgesperrt. Das müsste ja auch bei uns möglich sein. Wir Unternehmer wollen arbeiten und auch unsere Mitarbeiter. Und es kann ja nicht ewig so weitergehen, dass einfach nur der Schwarze Peter von einem zum anderen geschoben wird", so der Unternehmer. Breitflächiges Testen sei jedenfalls besser als dieses ewige Auf- und Zusperren. Und es sei günstiger, in Tests zu investieren, als weiterhin in Wirtschaftshilfen.
Astrid Jäger