Der dritte Lockdown wird sich auch für den Handel um eine Woche bis voraussichtlich 24. Jänner verlängern. Allein die Verlängerung von 17. auf 24. Jänner schlage sich mit einem Umsatzminus von bis zu einer Milliarde Euro zu Buche, so der Handelsverband am Montag. Deren Geschäftsführer Rainer Will spricht von einer "Hiobsbotschaft". Dem österreichischen Handel entgingen durch den dritten Lockdown Umsätze im Ausmaß von knapp vier Milliarden Euro.
"Der Jänner ist traditionell für den Handel ein wichtiger Verkaufsmonat, da die Bevölkerung nach Weihnachten Geld- und Gutscheingeschenke einlöst und Waren umtauscht", so Will. Zumindest zwei Drittel der entgangenen Umsätze im Einzelhandel seien unwiederbringlich verloren. Saisonaler Warenbestand werde de facto unverkäuflich.
Schon der fast drei Wochen andauernde Lockdown kurz vor Weihnachten hat die Handelsbranche in der für sie wichtigsten Jahreszeit schwer getroffen. Der Handelsverband drängt deshalb auf weitere staatliche Hilfen. Die 800.000 Euro Deckelung beim Umsatzersatz müsse fallen und der Ersatz müsse auch für den gesamten dritten Lockdown ausbezahlt werden, fordert Will.
Ein vierter Corona-Lockdown müsse unbedingt vermieden werden. Die Interessenvertretung hält eine maximale Aufenthaltsdauer im Geschäft für vorstellbar, um das Infektionsrisiko weiter zu reduzieren. Außerdem brauche es auch für die Beschäftigten im Lebensmittelhandel, die zur kritischen Infrastruktur zählen, eine klare Impfstrategie. Der Handelsverband habe hierzu bereits Gespräche mit der Bundesregierung aufgenommen.