Europas Börsen haben zu Wochenbeginn deutlich fester geschlossen. Angetrieben wurden die Märkte von der Freude über den Brexit-Handelspakt und das US-Corona-Hilfspaket. Der Euro-Stoxx-50 legte 0,91 Prozent auf 3.575,41 Punkte zu. Der deutsche DAX gewann 1,49 Prozent auf 13.790,29 Einheiten. Der Index war im frühen Handel auf bis zu 13.818,65 Punkte nach oben geschnellt und hatte damit die alte Bestmarke vom Februar übertrumpft.
"Die EU und Großbritannien trennen sich friedlich. Beide Parteien wahren eine enge wirtschaftliche Partnerschaft", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Entscheidend sei, dass das Abkommen Raum für zukünftige Regierungen lässt, das Handelsverhältnis zu intensivieren.
Auch Wiener Börse hat am Montag mit Gewinnen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX gewann 0,90 Prozent auf 2.761,71 Zähler. Der ATX Prime stieg um 1,02 Prozent auf 1.403,11 Punkte. Unternehmensnachrichten blieben bis Handelsschluss dünn gesät. Bei den schwer gewichteten Bankentiteln schlossen sowohl Erste Group (plus 0,36 Prozent) als auch Raiffeisen (plus 0,12 Prozent) leicht in der Gewinnzone. OMV kletterten um moderate 0,12 Prozent hinauf. Deutlicher im Kurs stiegen die Papiere von Frequentis, die um mehr als 12 Prozent zulegten. Dahinter reihten sich AT&S mit plus 8,47 Prozent, Flughafen mit plus 5,71 Prozent und Palfinger mit plus 5,05 Prozent. Stark nachgefragt waren zudem Verbund, die sich um 4,66 Prozent erhöhten.
Abkommen und Einlenken
Bereits am 24. Dezember nach Börsenschluss hatten sich Großbritannien und die EU auf einen Brexit-Handelspakt geeinigt. Mit der Einigung scheint ein harter wirtschaftlicher Bruch zum Jahreswechsel abgewendet. Das Abkommen soll die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Insel und dem Kontinent ab Jänner 2021 regeln. Wichtigster Punkt ist, Zölle zu vermeiden und einen möglichst reibungslosen Handel zu sichern. Der Vertrag umfasst aber auch den Fischfang sowie die Zusammenarbeit bei Energie, Transport, Justiz, Polizei und vielen anderen Themen.
Zudem gab US-Präsident Trump am Wochenende seinen Widerstand gegen ein vom Kongress mit überparteilicher Mehrheit beschlossenes Corona-Konjunkturpaket auf. Damit gab er zudem einen Teil des Haushalts der Bundesregierung in Höhe von rund 1,4 Billionen Dollar frei - andernfalls wäre es am Dienstag zum sogenannten "Shutdown" gekommen, also einem zumindest teilweisen Stillstand in Behörden und der Regierungsgeschäfte.