Mit der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien sind am Montag starke Kursverluste im Luftfahrt- und Reisesektor einhergegangen. Der europäische Reisesektor büßte im frühen Handel 4 Prozent ein und war damit einer der schwächsten aller 19 Stoxx-600-Sektoren. Auch die Papiere der Zulieferer wie MTU Aero Engines oder Rolls Royce sackten um 4,5 beziehungsweise mehr als 10 Prozent ab.
Am deutschen Aktienmarkt verloren Lufthansa 6,6 Prozent und Fraport 7,3 Prozent. Airbus-Aktien verbilligten sich um 4,9 Prozent. Die Anteilscheine der britisch-spanischen Airline-Holding IAG brachen sogar um 17 Prozent ein. In Madrid verloren die Aktien des IT-Dienstleisters für die Tourismusbranche Amadeus IT 3,5 Prozent.
"Keine guten Nachrichten"
Die neuen Reiserestriktionen seien "keine guten Nachrichten für die Fluggesellschaften und zeigen die Risiken auf, mit denen diese weiterhin behaftet sind", schrieb Analyst Daniel Roeska vom Investmenthaus Bernstein. Allerdings könnten sich weitere Kursverluste in den kommenden Tagen für Schnäppchenkäufe lohnen angesichts mittelfristig wieder besserer Aussichten für die Luftfahrtbranche.
"Anleger wollen angesichts der negativen Schlagzeilen und der bevorstehenden Feiertage lieber erst einmal Kasse machen", schrieb Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axi in einem Marktkommentar mit Blick auf die neue Virusvariante. Vom Tief des Reise- und Freizeitsektors Mitte März hatte sich dieser in neun Monaten verdoppelt.