Das Potpourri der digitalen Bösewichte wächst und wächst. In Zeiten globaler Lockdowns besonders schnell. Mit mehr Zugriffen „von außen“, aus dem Homeoffice auf die Firmennetzwerke, steigt auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Egal ob die Attacke per Spionagesoftware passiert, über Ransomware gelingt – Software, die nach einem Angriff Daten verschlüsselt – oder durch übernommene Mail-Konten stattfindet.
Allein heuer verursachen Cyberangriffe Schäden in Höhe von einer Billion Dollar (820 Milliarden Euro), stellen die Sicherheitsfirma McAfee und das Zentrum für strategische und internationale Studien fest. Eine Summe, die schwer zu fassen ist, deren Entwicklung aber Bände spricht, liegt der Wert doch um 50 Prozent über dem Schaden von 2018.
Jeder zweite heimische Betrieb betroffen
Österreich ist dabei längst keine Insel der Seeligen mehr. Schon für 2019 konstatierte KPMG, dass 57 Prozent der heimischen Betriebe Opfer von Cyberangriffen wurden. „Die Härte und die Häufigkeit von Attacken auf Unternehmen steigt an“, sagt McAfee-Technikchef Steve Grobman. Auch, weil sich Arbeit „auf das Zuhause und Remote-Umgebungen erstreckt“.
Könnte ausgerechnet der umstrittene Mobilfunkstandard 5G für mehr Sicherheit sorgen? Ja, wenn es nach Mika Lauhde geht. Der Finne verantwortet das europäische Cybersecuritygeschäft von Huawei, Weltmarktführer in Sachen Netzwerktechnologie. „5G ist das erste Netzwerk, das sich selbst schützen kann“, sagt Lauhde und spricht dabei die Möglichkeit lokaler Netzwerke und automatisch getrennter Verbindungen an. 5G sei für die „Millionen an Internet-der-Dinge-Geräte designt“, die 4G überforderten.
Gleichzeitig gibt es aber auch Berichte wie den „Brookings Report“, wonach 5G die Anfälligkeit sogar noch forcieren könnte, weil Software-Komponenten Hardware-Technik ersetzen. Was wohl bei aller Ungewissheit Gesetz bleibt: Größtes Einfallstor bleiben in Sachen Cybersicherheit unvorsichtige User.