Herr Oswald, Sie haben Kiwis und Mozartkugeln mitgebracht, in Plastik und Karton verpackt. Warum?
PEter OSWALD: Wir müssen Bewusstsein bilden. Viele Handelsketten sagen, sie wollen Plastik vermeiden, in der Praxis ist es aber zäh, weil Plastik so billig ist. Deshalb ist es sehr wichtig, dass die Kunststoffsteuer kommt. Die schafft Chancengleichheit. Die Kosten für den einmaligen Ressourcenverbrauch, Entsorgung oder die Verschmutzung der Meere werden heute von den Verursachern nicht bezahlt. Sehr viel Plastik kann nicht einmal rezykliert werden.
Wie groß ist der Preisunterschied? Was kostet diese Schachtel mehr?
Bei dieser geht es um einen halben Cent je Stück. Die Ketten sagen natürlich, jeder Cent spielt in Summe eine Rolle.
Der Kunde hat oft keine Wahl.
Es wird inzwischen etwas besser, was ich so beobachte.
Wie viele unserer Lebensmittel sind denn in Plastik und wie viele in Karton verpackt?
Das Verhältnis Kunststoff und Karton/Papier liegt bei 4:1 oder 5:1. Es wird sehr viel mehr in Plastik verpackt.
Sie wollen über diese Schiene die Marktanteile ausbauen?
Ja, durch nachhaltige Produkte. Wir konzentrieren uns auf Innovation und wollen wieder mehr Wachstum erzeugen.
Was für neue Lösungen?
Wir haben marktreife Entwicklungen auf Biobasis für notwendige Barrieren zum Karton, etwa bei Müslis. Hersteller könnten damit werben.
Wie hoch müsste die Steuer pro Plastikverpackung aus Ihrer Sicht sein?
Im Schnitt ein Cent pro Stück, je nach Art der Verpackung.
Claudia Haase