Die Österreichische Post erwartet vor Weihnachten ein besonders hohes Packerlaufkommen: Bis zu eine Million Pakete pro Tag könnten es werden, für das Jahr 2020 rechnet man mit 150 Millionen Paketen insgesamt. Vor fünf Jahren waren es noch die Hälfte. Beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Verteilerzentren wird das Unternehmen in den kommenden zwei Jahren vom Institut für Technische Logistik der Technischen Universität Graz unterstützt, wie die Uni am Dienstag mitteilte.
Ob Drohnen als moderne Brieftauben oder autonome Elektrofahrzeuge als urbane Lieferanten: In der Erprobung neuer Zustelltechnologien und Transportlogistik war die Expertise der TU Graz bei der Österreichischen Post bereits in den vergangenen Jahren gefragt. "Unsere bisherigen Kooperationsprojekte, wie etwa der Einsatz von Drohnen oder die autonome Zustellung, waren europaweit führend. Mit dem 'Rapid Unloader' haben wir sogar ein Start-up gegründet, das nächstes Jahr am Logistikmarkt durchstarten wird", erklärte Peter Umundum, Vorstand für Paket und Logistik der Österreichischen Post AG. Letzteres ist ein System zur automatischen Entladung und Vereinzelung von Paketen. "Jetzt heben wir unsere gemeinsame Forschung auf die nächste Ebene", so Umundum.
Neue Technologien
Um die wachsenden Paketmengen auch zukünftig rasch und effizient verarbeiten zu können, sind neue Logistikstandorte und laufend neue Entwicklungen in der Logistiktechnologie notwendig. Zum einen wird massiv in die Infrastruktur investiert, etwa dem Bau neuer Logistikstandorte in Hagenbrunn (Niederösterreich), Thalgau (Salzburg), Allhaming (Oberösterreich) oder auch in Kalsdorf (Steiermark) südlich von Graz.
Im Rahmen der Kooperation mit der TU Graz sollen die Forschenden für die Logistikzentren die am Markt verfügbaren Maschinen und Anlagen auf Basis der Leistung und des Automatisierungsgrades prüfen, wie Christian Landschützer vom Institut für Technische Logistik auf Anfrage der APA erklärte. "Die von namhaften Herstellern angebotenen Anlagen werden von uns unabhängig und unemotional analysiert und bewertet", führte Landschützer aus. Dabei helfen digitale Simulationen und standardisierte technisch-wirtschaftliche Bewertungsmethoden.