Bereits seit drei Wochen befinden sich die heimischen Gastronomen im Lockdown. Dieser Zustand gilt aus aktueller Sicht jedenfalls noch bis einschließlich 6. Dezember. Ob ein Aufsperren dann wirklich möglich sein wird, ist für viele ungewiss. Das Weihnachtsgeschäft rückt damit in weite Ferne. „Es gibt keine Anfragen für Tischreservierungen rund um Weihnachten. Die Menschen sind sehr verhalten, denn niemand weiß, wie es tatsächlich sein wird“, sagt Stefan Sternad, WK Sprecher der Gastronomen in Kärnten. Für das Aufsperren jedenfalls wichtig sei eine rechtzeitige Ankündigung. „Wir drängen nicht auf das Aufsperren in der Sekunde. Es braucht aber ein Zieldatum. Wir müssen uns vorbereiten können.“
Ein Teil der Gastronomen überbrückt die Zeit mit Liefer- und Abholservice. „Wir können hier aber kaum von einem guten Geschäft sprechen. Der Lieferservice ist Teil einer Dienstleistung und die Möglichkeit, mit den Gästen in Kontakt zu bleiben“, sagt Sternad.
Einen Liefer- und Abholservice mit eigens gestalteter App bieten die Filialen der Burger-Boutique an. „Das Geschäft läuft nicht so schlecht, wir hoffen aber darauf, Anfang Dezember wieder aufsperren zu können“, sagt Yakut Hüseyin von der Filiale in Feldkirchen.
Beim Bärenwirt in Hermagor gibt es einen Abholservice. „Das Angebot wird gut angenommen, dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Wirtin Claudia Ressi. Es rufen auch Gäste an, die gerne im Advent kommen würden, sofern geöffnet werden kann.
Es gibt aber auch Betriebe, die sich dafür entschieden haben, die Küche kalt zu lassen. „Ein Liefer- oder Abholservice zahlt sich für uns wirtschaftlich einfach nicht aus“, sagt Wirtin Heidrun Fleissner vom Gasthof-Kegelbahnen Fleissner am Zollfeld. Sie verbringt aktuell viel Zeit mit ihrem Kind. „Das darf man jetzt auch genießen“, sagt die Mutter. Die Wirtin glaubt nicht an ein Aufsperren am 7. Dezember. „Wir wissen ja auch nicht, welche Öffnungszeiten gelten sollen, oder wie viele Personen an einen Tisch sitzen dürfen.“ Diese Ungewissheit mache sich bei den Gästen bemerkbar. Reservierungen für Weihnachten kämen keine.
Die Stimmung im Allgemeinen sei diesmal aber etwas gefasster. Auch die Abwicklung für den Umsatzersatz passiere wesentlich schneller als im Frühjahr.
Dass diese Wintersaison eine außergewöhnliche wird, steht fest. „Unsere Devise lautet, zu retten, was noch zu retten ist“, sagt Sternad.
Martina Erlacher