Ende der Vorwoche sorgte Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer mit einem Vorstoß zur Sonntagsöffnung im Handel für intensive Debatten. Mahrer hatte angeregt, an den beiden Sonntagen zwischen dem geplanten Lockdown-Ende ab 7. Dezember und Weihnachten, offene Geschäfte zuzulassen. Zum einen sollte man den stark betroffenen Handelsbetrieben die Möglichkeit geben, Umsatzeinbußen im so wichtigen Weihnachtsgeschäft zumindest abzumildern. Andererseits, so Mahrer, gehe es auch darum, die Kundenströme nach dem Lockdown zu lenken, um Massenanstürme zu verhindern. Im ZiB2-Interview verteidigte Mahrer am Montagabend seinen Vorschlag, "ungewöhnliche Zeiten brauchen ungewöhnliche Antworten", betonte der WK-Präsident. Es gehe keinesfalls darum, hier eine generelle Sonntagsöffnung zu ermöglichen, davon sei er ebenfalls "kein Freund". Sehr wohl gehe es aber um "einen Wettbewerb der besten Ideen" bei der Frage, wie sich genannte Kundenströme entzerren lassen. Hier sei eine Öffnung an den beiden Sonntagen "eine von vielen Möglichkeiten". Auch eine temporäre Verlängerung der Öffnungszeiten sei aus seiner Sicht denkbar.
"Auf wirtschaftspolitischen Zentralfriedhof spazieren"
Gerade für Teile des Handels sei die Vorweihnachtszeit "die heiße Zeit". Kein Szenario sei daher jedenfalls, die Geschäfte bis 24. Dezember geschlossen zu halten, sonst könne man gleich im weißen Leintuch auf den "wirtschaftspolitischen Zentralfriedhof" spazieren.
Zur Frage, welche Wirtschaftsbereiche ab dem 7. Dezember wieder aufsperren können, lasse sich aktuell keine Aussage treffen. Es sei davon auszugehen, dass die Regierung, nicht alles auf einmal öffnen wird, so Mahrer, alles hänge von der virologischen Lage ab. "Ein Aufmachen ohne Wenn und Aber macht keinen Sinn." Dennoch sei Planungssicherheit für die Wirtschaft entscheidend, "ein Wort, wohin die Reise geht". Ein Plan für das Aufsperren sei jedenfalls nötig und die Regierung arbeite daran.