Mit seinen Zwischenergebnissen zu einem Corona-Impfstoff hat das deutsche Pharmaunternehmen Biontech für Aufsehen gesorgt. 90 Prozent der geimpften sollen gegen das Coronavirus immun sein. Entwickelt wurde der Wirkstoff in Zusammenarbeit mit dem Pharmariesen Pfizer. Doch auch ein Unternehmen aus Österreich ist maßgeblich am Erfolg beteiligt: Polymun GmbH aus Klosterneuburg.
Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Lipidnanopartikeln spezialisiert. "Es handelt sich dabei um kleine Kugeln in Nanometer-Größe", erklärt Dietmar Katinger, Geschäftsführer von Polymun. Bis 2019 wurde diese Technologie vor allem bei speziellen Krebstherapien eingesetzt.
Transportvehikel
Dann kam die Corona-Pandemie und diese Nanopartikel rückten in den Fokus der Forscher. Denn sie werden benötigt, um Impfstoffe herzustellen, die auf Messenger-RNA (mRNA) basieren, wie eben jender von Biontech und Pfizer. Denn diese mRNA-Impfstoffe brauchen geeignete Transportvehikel.
Hier kommt Polymun ins Spiel. "Wir beherrschen die Erzeugung von Liposomen bzw. Lipid-Nanopartikeln mit pharmazeutischer Qualität. Wir können die Produktion vom Labor in größere Mengen für die industrielle Impfstoffproduktion überführen", erklärte Katinger bereits im September. Der Experte nennt dieses Zusammenführen von Impfstoff und Nanopartikeln "formulieren".
Konkret hat das Forscherteam rund um den Polymun-Experten Andreas Wagner Lipid-Nanopartikel mit einer Größe von 50 bis hundert Nanometern (Nanometer: Milliardstel Meter; Anm.) konstruiert, nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden können. Mit diesen wurde der Impfstoffkandidat hergestellt. "Wir haben auch die Abfüllung in Glasfläschchen übernommen", sagt Katinger.
Der Polymun-Geschäftsführer rechnet damit, dass sein Unternehmen auch bei der Fertigung des zugelassenen Impfstoffes eine Rolle spielen werde, auch wenn er hierzu noch nicht Konkretes sagen kann.
Roman Vilgut