17 Meter lang, 8,5 Meter breit und fünf Meter hoch: Das ist die kleinste Yacht, welche die Magdalensberger Heike und Michael Köhler bauen lassen. Die meisten, die bestellt werden, sind so um die 20 bis 25 Meter lang. "Und jetzt gibt es Gespräche über ein Boot, das 33 Meter lang und 14 Meter breit sein wird", sagt Michael Köhler.
Was seine Yachten so besonders macht, ist "die Stille". Silent-Yachts nennt sich das Unternehmen mit Sitz in Magdalensberg in Kärnten. Denn die schnittigen Boote verursachen keine Motorengeräusche, sondern sind mit Solarpaneelen ausgestattet und beziehen ihre Energie von der Sonne. Entwickelt hat das System Michael Köhler selbst.
In Kärnten kümmern sich 20 Mitarbeiter um die Verwaltung und den Vertrieb. Sie haben auch schon vor Corona vom Homeoffice aus gearbeitet. Gebaut werden die Yachten in Italien und Thailand. "400 Leute sind dort vor Ort für die Produktion zuständig", sagt Köhler. Unterwegs sind die noblen Boote auf den Gewässern weltweit. In Europa kommen die Kunden hauptsächlich aus Deutschland und der Schweiz. Einige der Yachten gehen aber auch in die USA, erzählt der Firmenchef.
Produktion kräftig hochgefahren
Und während Corona vielen Branchen ein Minus beschert hat, verkauft Köhler so viele Yachten, wie noch nie. "Natürlich spielt auch der Klimawandel eine Rolle. Aber die Tatsache, dass die Boote durch die Solarenergie nicht nur geräuschlos, sondern auch autark sind, sorgt jetzt für eine zusätzliche starke Nachfrage", so Köhler.
Von den insgesamt 30 Yachten, welche bisher verkauft wurden, sei die Hälfte alleine in diesem Jahr geordert worden. Die Produktion wurde "kräftig hochgefahren". Das "kleinste" Boot kostet zwei Millionen Euro. Das derzeitige Flaggschiff, das in Serie hergestellt wird, liegt laut Köhler mit entsprechender Ausstattung bei 6,5 Millionen Euro. Die Kunden, welche hierfür das nötige "Kleingeld" haben, sind international. Sie kommen entweder über die Website zu Silent-Yachts oder über Empfehlungen. Und auf Mallorca, wo Heike und Michael Köhler den Sommer verbringen, gibt es ein Vorführboot, das von Interessierten getestet werden kann. "Gerade auf Mallorca gibt es genug potenzielle Kunden. Aber auch rund um den Wörthersee", verrät Köhler.
Astrid Jäger