Rund 8,5 Milliarden Euro wird laut Berechnungen der Industriellenvereinigung (IV) heuer der krisenbedingte Schaden allein in der österreichischen Industrie betragen. Aufgrund ihrer hohen Exportorientierung und des hohen Anteils an der regionalen Wertschöpfung ist die Steiermark überproportional davon betroffen. Das verdeutlicht auch die aktuelle IV-Konjunkturumfrage.
Knapp 50 Industrieunternehmen aus der Steiermark mit insgesamt 40.000 Beschäftigten haben sich daran beteiligt. Grundsätzlich zeigt sich dabei eine Dreiteilung: Ein Drittel bewertet die derzeitige Lage demnach als gut, ein weiteres als durchschnittlich und ein Drittel stuft sie als schlecht ein. Die Auftragslage hat sich seit Sommer zwar verbessert, liegt aber noch immer deutlich unter der Nulllinie. Hinzu kommt, dass der Ausblick „sehr verhalten ist“, wie IV-Geschäftsführer Gernot Pagger betont. Zwar erwarten fast zwei Drittel eine gleichbleibende Produktionstätigkeit in den nächsten drei Monaten – 30 Prozent sogar eine steigende –, da aber die Produktion vielfach bei Weitem nicht ausgelastet ist, geht jedes dritte Unternehmen von einem Personalabbau bis zum Jahresende aus. Mit einer raschen Erholung der konjunkturellen Entwicklung werde nicht gerechnet, so Pagger.
Ein klares Branchenbild lasse sich nicht zeichnen, teilweise würde sich auch innerhalb einzelner Zweige ein sehr differenzierter Befund ergeben, während bei den einen Personaleinschnitte erfolgen, werde andernorts sogar investiert.
Digitalisierung, Qualifizierung und Internationalisierung
Die Appelle der steirischen Industrie, um einen Weg aus der Krise zu finden: Digitalisierung in der Steiermark beschleunigen, internationale Reisetätigkeit aufrechterhalten und die Qualifizierung von Arbeitssuchenden in den großen Zukunftsfeldern intensivieren. Die weitere Entwicklung der Krise hänge vom „verantwortungsvollen Handeln jedes Einzelnen ab, um die Infektionszahlen möglichst niedrig zu halten“, so Pagger.