Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird in den USA ein Verfahren wegen einer Monopolstellung gegen einen Konzern geben. Konkret wird das US-Justizministerium den Internetkonzern Alphabet (Google) wegen Verstoß gegen die Antitrust-Gesetze verklagen, wie der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet.

Google wird vorgeworfen, seine Marktmacht dazu zu nützen, Mitbewerber aus dem Geschäft der Online-Suche hinauszudrängen. Ähnlich wie in Europa dominiert die Suchmaschine in den USA mit 90 Prozent Marktanteil.

Technologieriesen im Visier

Google erwirtschaftet den Großteil seiner Einnahmen mit Werbung. Jeder dritte im Netz für Anzeigen ausgegebene Euro landet bei dem US-Konzern, der nicht nur den Anzeigenplatz vermarktet sondern auch die Anwendungen, um Werbung zu entwickeln. Google hat mehrmals jegliches Fehlverhalten von sich gewiesen. Die US-Regierung untersucht derzeit die Wettbewerbspraktiken von Technologieriesen wie Apple, Amazon oder Facebook.

Während sich die Republikaner von Präsident Donald Trump und die Demokraten seines Herausforderers Joe Biden vor der Wahl am 3. November aufs Heftigste bekämpfen, demonstrierten beide Lager in ihrer Kritik an Google seltene Einigkeit. Der republikanische Senator Josh Hawley bezeichnete die Klage als "wichtigstes Kartellverfahren einer ganzen Generation". Senatorin Elizabeth Warren von den Demokraten hatte ein "rasches, energisches Vorgehen" gegen Google gefordert.

In der EU wurde Google wegen ähnlicher Vorwürfe bereits mehrfach zu Rekordstrafen im Milliardenhöhe verurteilt. Der Konzern ging allerdings in Berufung, sodass Gerichte nun klären müssen, ob diese Strafen gerechtfertigt sind.