Die Preise sind im September etwas stärker gestiegen als im August. Hauptgrund für den Preisanstieg waren Kosten für Wohnung, Wasser, Strom und Restaurants. Die Coronapandemie hatte hingegen nur mehr einen sehr kleinen Einfluss auf die Inflationsberechnung, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Denn die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten nur mehr einen Teil des Tourismussektors und kaum mehr den Unterhaltungsbereich betroffen.
Die Teuerung beim täglichen Einkauf lag im September etwas höher als die Gesamtinflation. Der sogenannte "Mikrowarenkorb" für den täglichen Bedarf, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus umfasst, verteuerte sich um 3,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verbilligte sich im Jahresabstand um 1,1 Prozent.
Insgesamt waren die Preise im September um 1,5 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Ohne Preissteigerungen bei Mieten, Wasser, Energie, Restaurants und Hotels hätte die Inflationsrate lediglich 0,6 Prozent betragen", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Kosten für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 2,3 Prozent und trieben die Inflationsrate um 0,47 Prozentpunkte nach oben. Mieten alleine stiegen dabei um 5,1 Prozent. Während Strom um 5,4 Prozent und feste Brennstoffe um 0,5 Prozent teurer wurden, verbilligten sich Heizöl um 28,3 Prozent, Gas um 1,4 Prozent, Fernwärme um 1,0 Prozent. In Summe kostete Haushaltsenergie um 1,4 Prozent weniger.
Bewirtungsdienstleistungen wurden um 3,9 Prozent teurer und trieben damit die Inflation fast ebenso stark nach oben wie die Kosten für Wohnung, Wasser und Energie. Die Übernachtung in Beherbergungsbetrieben kostete hingegen um 0,5 Prozent weniger. Deutlich teurer wurden auch Nahrungsmittel (um 2,9 Prozent), vor allem Fleisch, dessen Preise um 5,6 Prozent zulegten.
Die Preise für Verkehr sanken durchschnittlich um 2,3 Prozent, wobei sich Treibstoffe um 14,8 Prozent und Flugtickets um 8,9 Prozent verbilligten. Für den Autokauf (plus 3,9 Prozent) und Reparatur (plus 3,6 Prozent) mussten die Österreicher und Österreicherinnen hingegen tiefer in die Tasche greifen. Bekleidung wurde im Jahresabstand etwas billiger, obwohl es mit dem Ende der Sommerschlussverkäufe im Vergleich zum August einen massiven Preisanstieg um etwa ein Viertel gegeben hat.
Der für den EU-Vergleich wichtige harmonisierte Inflationsrate (HVPI) lag im September 2020 bei 1,3 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte unter der österreichischen Inflationsrate (VPI). Der Unterschied beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI.