Es ist wohl die Mischung aus Wettbewerb und der Aussicht auf ein Schnäppchen, die Auktionen für viele Menschen so aufregend macht. Doch welche Methode führt zum besten Ergebnis? Soll man bis zum Schluss abwarten oder gleich hoch bieten? Und was sollte beachtet werden, wenn es um Großaufträge oder staatliche Auktionen geht?

Genau diesen Fragen haben sich die beiden US-Mathematiker Paul Milgrom und Robert Wilson gewidmet und wurden dafür mit dem Wirtschaftsnobelpreis geehrt. Die Arbeit der beiden Stanford-Professoren habe es erlaubt, bessere Auktionen zu konstruieren, begründet die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften die Vergabe. Die Ökonomen hätten die Auktionstheorie auf realistischere Umgebungen angewandt und so ermöglicht, völlig neue Auktionsformate zu erfinden. Davon profitierten Käufer, Verkäufer und Steuerzahler weltweit.

Mobilfunk-Frequenzen

Bekannt wurden Milgrom und Wilson vor allem für Auktionsdesigns für Mobilfunk-Frequenzen – auch Österreich verwendet Modelle der beiden Forscher für die 5G-Versteigerung. „Bei solchen Auktionen geht es ja nicht nur darum, den höchsten Preis zu erzielen“, erklärt IHS-Chef Martin Kocher. „Es soll ja auch einen Wettbewerb geben“, erklärt der Ökonom. Es könne auch noch weitere Ziele geben. So wurde bei der jüngsten 5G-Auktion in Österreich die Vergabe auch an eine Ausbauverpflichtung in ländlichen Regionen geknüpft.

Auktions-Fans könnten einiges von den Theorien der Forscher lernen, erklärt Kocher. Je nach Auktionsdesign müsse man nämlich seine Strategie anpassen. Bei einer Erstpreisauktion – bekannt aus Auktionshäusern – sollte man immer in kleinen Schritten höher gehen, bis zum persönlichen Höchstpreis, erklärt der Ökonom. Ebay hat Zweitpreis-Auktionen populär gemacht. Hier zahlt man nicht den Preis, den man eingibt, sondern das zweithöchste Gebot. „Die Modelle zeigen, dass man hier gleich seinen persönlichen Höchstpreis eingeben kann.“, sagt Kocher. Auf der anderen Seite würden die Auktionsforscher zeigen, dass ein Verkäufer den besten Preis erzielt, wenn er möglichst viel Informationen zur Verfügung stellt.