Der Handelskonzern Spar will Mindestbestellmengen von seinen Lieferanten nicht länger akzeptieren. Spar ersuche um Verständnis dafür, dass "ab sofort und bis auf weiteres keine Mindestbestellwerte" akzeptiert würden, zitierte der "Standard" am Wochenende aus einem Brief der Hauptzentrale in Salzburg an die Lieferanten. Zugleich verlangt die Lebensmittelkette von seinen Partner um Weihnachten verfügbar zu sein.
Wie die Zeitung berichtet, lässt der österreichische Handelskonzern die Unternehmer in dem Schreiben wissen, dass er künftig keine Lieferbeschränkung, keine Betriebsschließung und keine nicht verfügbare Ware während der Weihnachtsfeiertage dulden werde. "Wenn wir mit unseren 45.000 Mitarbeitern an die Leistungsgrenzen gehen, dann dürfen wir das auch von unseren Lieferanten erwarten."
Für kleinere Hersteller würden die Vorgaben höhere Kosten verursachen, etwa in der Logistik. Auch bedeuten Mindestbestellwerte für Lieferanten Planungssicherheit, die es etwa vor allem beim Anbau von saisonalem Obst und Gemüse braucht. Für die Lebensmittelhändler sind Mindestbestellmengen riskant, wenn sich Produkte nicht so gut verkaufen und die Händler auf der Ware sitzen bleiben.
Das Handelsunternehmen verteidigte gegenüber dem "Standard" den Brief. Spar habe rund um den Jahreswechsel 2019 unter erheblichen Versorgungsproblemen bei manchen Lieferanten gelitten. Diese hätten über Weihnachten Betriebsurlaub gemacht. Der Lebensmittelhandel habe über die Feiertage bis Heilige Drei Könige absolute Hochsaison. "Das ist, als würde in Schladming ein Hotel mitten in den Semesterferien schließen", sagte Pressesprecherin Nicole Berkmann.