Die Coronakrise hat den steierischen Arbeitsmarkt weiterhin fest im Griff. 38.389 Menschen waren im September als arbeitslos gemeldet, ein Plus von 29,2 Prozent. Dazu kommen 8671 Personen in einer Schulung. Insgesamt waren daher 45.246 Steirer auf Jobsuche, 22,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigen sank um rund 4000 auf rund 538.000 Personen. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung liegt daher bei 6,7 Prozent (1,5 Prozentpunkte höher als im September 2019). 10.052 offene Stellen sind dem AMS gemeldet, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 1400.
Corona-Arbeitsstiftung startet
Neben der hohen Zahl an Arbeitslosen befinden sich weiters 44.953 Beschäftigte in 2574 Betrieben in Kurzarbeit. Rund 616 Millionen Euro wurden im Rahmen der Corona-Kurzarbeit bisher ausgezahlt. Mit Oktober geht die Maßnahme ja in die dritte Phase. Interessierte Unternehmen können diese am Freitag beantragen. Im neuen, bis Ende März 2021 andauernden Kurzarbeitsmodell müssen zumindest 30 Prozent der normalen Arbeitsstunden geleistet werden. Zudem wird die
wirtschaftliche Notwendigkeit strenger geprüft.
Der Oktober ist auch der Startschuss für die bundesweite Corona-Arbeitsstiftung. "In einer Qualifizierungsoffensive will das AMS
Steiermark seine Fachausbildungen verdoppeln, damit die Betriebe mit gut ausgebildeten Fachkräften neu durchstarten können", betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. "Es ist sinnvoll, wenn Arbeitslose aus der Krise klüger herauskommen als sie hineingegangen sind. Wer sich beruflich weiterbilden will, bekommt eine Qualifizierungs-Beratung."
Keine zweite Welle bei Arbeitslosen
Österreichweit lag die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer Ende September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22 Prozent höher. 408.853 Personen waren arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 74.389 mehr als vor einem Jahr. Der coronabedingte Höchststand war Mitte April mit 588.000 Jobsuchenden erreicht worden.
Die Arbeitslosenquote belief sich in Österreich auf 8,4 Prozent, das war um 1,7 Prozentpunkte höher als im September 2019, wie das Arbeitsmarktservice (AMS) am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ging im Vergleich zum Vorjahresmonat laut vorläufiger Prognose um 0,9 Prozent auf 3,806 Millionen zurück. Die Anzahl der sofort verfügbaren Stellen schrumpfte um 18,6 Prozent auf 67.119.
"Obgleich die Lage am Arbeitsmarkt damit weiter höchst angespannt bleibt, verkleinert sich der Abstand zum Vorjahr wie schon in den Vormonaten (Ende August:. +92.000) weiter", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. "Die leider neuerlich notwendig gewordenen gesundheitspolitischen Maßnahmen zeigen sich bisher erfreulicherweise nicht in einer 'zweiten Welle' beim Anstieg der Arbeitslosigkeit."