Die Skepsis war groß. Wie soll vor dieser dramatischen Kulisse heuer nur eine Einigung erzielt werden? Die Sozialpartner haben darauf eine bemerkenswerte Antwort geliefert und für die Metalltechnische Industrie eine Blitzeinigung auf einen neuen Kollektivvertrag zustandegebracht. Wir erinnern uns: Noch vor wenigen Tagen wollte die Arbeitgeberseite – unter Verweis auf verheernde Wirtschaftsdaten – die Lohnrunde am liebsten ins nächste Jahr verschieben. Ein Ansinnen, das seitens der Gewerkschaft brüsk zurückgewiesen wurde.
Konfliktreiche Vorboten, die eher Böses erahnen ließen. Doch dann folgte der heutige Paukenschlag: Einigung innerhalb kürzester Zeit – wobei es freilich bereits im Vorfeld informelle Abstimmungsgespräche gegeben hat.
Dieses Ergebnis ist mehr als nur ein Lebenszeichen der in der Vergangenheit so häufig als unbeweglich gescholtenen Sozialpartnerschaft. Sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmervertreter haben die Zeichen der Zeit erkannt und entschlossen reagiert. Das deutliche und auch standortpolitisch enorm wichtige Signal: In einer Krise wie dieser gilt es zusammenzustehen und verstaubte KV-Rituale wie die nächtelangen Marathonverhandlungen oder gegenseitige Drohgebärden über Bord zu werfen. Eine sehr reife Leistung!