Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erhöht im Ringen um die Zukunft der populären Video-App TikTok den Druck. Ab Sonntag soll es in den USA nicht mehr möglich sein, TikTok und den Chat-Dienst WeChat herunterzuladen, wie aus einer Mitteilung des Handelsministeriums am Freitag hervorging.
TikTok soll zudem ab dem 12. November für Nutzer in den USA gar nicht mehr funktionieren, während dies im Fall von WeChat bereits ab Sonntag der Fall sein soll. Trump habe jedoch eine Frist bis zum 12. November gesetzt, innerhalb der die Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit noch ausgeräumt werden können, erklärte Handelsminister Wilbur Ross.
Die Anweisung könne aber außer Kraft gesetzt werden, sollte TikTok-Eigner ByteDance eine Einigung hinsichtlich der Zukunft der US-Aktivitäten erzielen. Und diese soll Insidern zufolge auch bereits vorliegen. Konkret sollen die US-Konzerne Oracle und WalMart sowie die US-Anteilseigner von Bytedance mindestens 60 Prozent an TikTok übernehmen. Das gehe aus einem neuen Entwurf aus dem US-Finanzministerium hervor, dem Bytedance bereits zugestimmt habe, hieß es bei mit der Sachlage vertrauten Personen.
Chinas Position ist völlig unklar
Nun fehle noch Grünes Licht seitens des US-Präsidenten. Sollte der Deal so über die Bühne gehen, will ByteDance Insidern zufolge die dann TikTok Global genannte Plattform in den USA an die Börse bringen. Völlig unklar ist noch die Haltung Chinas gegenüber dem jüngsten Vorschlag. ByteDance zufolge muss die Regierung in Peking genauso wie Trump zustimmen.
Trump begründet das drohende TikTok-Aus mit Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Daten der rund 100 Millionen Nutzer in den USA. Er fürchtet, dass Informationen in den Händen der Kommunistischen Partei landen könnten. Gegen Vorschläge, bei denen die Chinesen weiterhin die Mehrheit gehalten hätten, opponierte er.