Nicht weniger als 130 Bewerber gab es auch in diesem Jahr für die Lehrstellen bei der Klagenfurter Firma Kostwein Maschinenbau GmbH. Die von Marco Riepl geleitete Lehrwerkstatt genießt einen ausgezeichneten Ruf in der Branche. Das Auswahlverfahren fordert die jungen Leute, 21 haben in diesem Jahr den Sprung in eine qualitativ hochwertige Ausbildung für die Lehrberufe Prozesstechniker, Maschinenbautechniker und Mechatroniker geschafft.
"Wir sehen es als positives Signal, dass wir auch in Zeiten von Corona im Betrieb laufend weiter ausbilden", sagt Ulrike Schrott-Kostwein, die für das Personalmanagement zuständig ist. "Die Ausbildung ist eine Investition in die Zukunft. Wir brauchen junge Facharbeiter, mit welchen wir den Betrieb weiterentwickeln können", erklärt Riepl.
Aber nicht nur Kostwein, auch viele andere Betriebe investieren weiterhin in die Ausbildung der Facharbeiter von morgen. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es aktuell ein Minus bei den Lehrlingen von fünf Prozent, so Benno Tosoni, Leiter der Lehrlingsstelle in der Wirtschaftskammer Kärnten. Und er rechnet damit, dass sich "die Zahlen im September noch einmal verbessern werden", weil es generell ein sehr starker Lehrlings-Aufnahmemonat in den Unternehmen sei.
"Bewerbt euch"
"Nach dem Lockdown waren sowohl die jungen Leute bei den Bewerbungen als auch die Unternehmen zunächst ein wenig zurückhaltend. Das hat sich dann aber spätestens im August geändert. Und am Ende der Aufnahmesaison dürfte sich ein durchaus neutrales Bild ergeben", ist Tosoni zuversichtlich. Sein Appell an die jungen Menschen: "Bewerbt euch!"
Derzeit gibt es nämlich mehr Lehrstellenangebote (901) als verfügbare Lehrlinge (719). Überangebote an Lehrstellen weisen vor allem Tourismus- und Gewerbebetriebe auf. "Umgekehrt haben wir natürlich Berufe mit einem Überhang an Lehrstellensuchenden", so Tosoni.
Astrid Jäger