Mit einer Exportquote von gut 90 Prozent sind die fast 220 Unternehmen im steirischen „Green Tech Cluster“ naturgemäß ganz massiv von den globalen Konjunkturentwicklungen abhängig. Hinsichtlich großer internationaler Aufträge sei weiterhin „Fahren auf Sicht“ angesagt, entscheidend werde es sein, „wie es bei den Reisebeschränkungen weitergeht“, so Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger. Jene Geschäftsbereiche, die „nahe am Haus und dem Konsumenten sind, laufen sehr gut, etwa Heiz- und Energiemanagementsysteme.“ Schwieriger sei die Situation mitunter für Anlagenbauer oder auch im Recyclingbereich. Hoffnung ruhe auch auf dem Konjunkturpaket, das einen Fokus auf alternative Energien oder auch den Kesseltausch legt, sowie auf dem Green Deal der EU. „Hier fragen aber viele Unternehmen, wann der konkrete Start der Mittelverteilung erfolgen wird.“

LED-Konzepte, Digitale Abfallservices, Start-up-Initiative

Der Cluster und seine Mitglieder haben sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. So konnten in den vergangenen fünf Jahren 117 konkrete Umwelttechnikprojekte angestoßen und umgesetzt werden. Die Bandbreite reicht von Online-Plattformen für digitale Abfallservices, neuartigen LED-Beleuchtungskonzepten bis hin zur Start-up Initiative „Green Tech Hub“ im Grazer Science Tower. „Das ursprünglich gesetzte Ziel von 100 wurde damit klar übertroffen.“ Das habe auch mit den zahlreichen Kooperationen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu tun, so Puttinger. Die Zahl der Forscherinnen und Forscher im Umwelttechnik-Bereich an steirischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen sei binnen fünf Jahren von 1200 auf 1800 gestiegen – bis 2025 sollen noch einmal 1000 hinzukommen. Ein weiteres Ziel: „Wir streben 100 Millionen Euro initiiertes Kooperationsvolumen an“, so Puttinger.

Fokus auf zusätzliche Stärkefelder

Die Rolle als führende Region für innovative Lösungen in der Klima- und Kreislaufwirtschaft soll ausgebaut werden. Thematisch werde der Fokus stärker auf grünes Gas und grünen Wasserstoff, auf Energiequartiere, digitale Wertschöpfungsketten, neue Sortiertechnologien sowie Batterie-Recycling gelenkt. „Die steirischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Green-Tech-Sektor beweisen eindrucksvoll, dass sich Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.