Der dänische Spielwarenhersteller Lego hat in der Coronakrise trotz zeitweiser Geschäftsschließungen zugelegt. Der Umsatz stieg im vergangenen Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 um sieben Prozent auf 15,7 Milliarden dänische Kronen (zwei Milliarden Euro). Der operative Gewinn kletterte um elf Prozent auf knapp vier Milliarden dänische Kronen.
Der Nettogewinn hingegen sank um ein Prozent auf 2,6 Milliarden Kronen. Grund dafür seien auch Wechselkurs-Effekte.
Als im Zuge der Coronapandemie viele Spielwarenläden in der ganzen Welt vorübergehend schließen mussten, verlagerte sich das Geschäft aufs Internet. "Im ersten Halbjahr haben wir die Vorteile unserer Investitionen in langfristige Wachstumsinitiativen wie E-Commerce und Produktinnovation gesehen", sagt Lego-Chef Niels Christiansen. Die Zahl der Besucher auf der Verkaufsinternetseite habe sich im ersten Halbjahr auf über 100 Millionen verdoppelt. Die aktualisierte E-Commerce-Plattform und eine agile globale Lieferkette hätten es Lego ermöglicht, auf die Onlinenachfrage zu reagieren. Außerdem habe Lego intensiv mit dem Einzelhandel zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass Kunden weiterhin online beliefert werden konnten.
Spielen in der digitalen Welt
Auch das Spielen in der digitalen Welt wurde populärer. "Die Downloads unserer digitalen Baukonstruktionen haben sich im ersten Halbjahr verdoppelt", so Christiansen. Außerdem habe man eine steigende Nachfrage nach großen Bausets festgestellt. "Die Hälfte dieser Käufer sind Familien, die diese Sets zusammen bauen wollten." Lego habe in einer Zeit, in der viele Kinder nicht zur Schule gehen konnten und die Eltern von zu Hause aus arbeiteten, die richtigen Produkte anbieten können. Kernprodukte wie die Serien Lego Classic, Lego Technic, Lego Star Wars und Lego Speed Campions seien am stärksten nachgefragt gewesen.
In seinen wichtigsten Märkten in Amerika, Westeuropa, Asien und China erzielte Lego ein zweistelliges Umsatzwachstum. Im ersten Halbjahr 2020 wurden insgesamt 46 neue Stores eröffnet. Und Christiansen kündigt an: Bis Ende des Jahres ist die Eröffnung von 120 neuen Shops geplant, 80 davon in China.