"Erstmals in meinen 18 Jahren in der Landesgeschäftsführung“, erzählt der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe, bereite ihm „die eigene Organisation Sorgen“. Der Grund: Die Bearbeitung von Arbeitslosenanträgen und Kurzarbeit. Beim AMS Steiermark wurde für die Kurzarbeit aus bestehendem Personal eine 40 Kopf starke Sondereinheit ins Leben gerufen. Beide Maßnahmen zusammen würden außerordentlich viel Personal binden. Zudem seien die Rahmenbedingungen belastend. Durch die Abstandsregeln würden etwa zurzeit weniger Menschen in den Geschäftsstellen und mehr Leute telefonisch betreut. Dies brauche aber „doppelt so viel Zeit“, die Kontaktaufnahme gestalte sich häufig sehr kompliziert.
In Summe führen die „dramatischen Umstände“ (Snobe) beim steirischen AMS zu „ersten Ausfällen wegen Überlastung“. Der AMS-Chef erneuert deswegen die Forderung nach „zumindest 30 zusätzlichen Vollzeitkräften“. Bis heute hätte er keinerlei Signal bekommen, ob es zu einer Aufstockung komme. Auch weitere „Informationen von der Bundespolitik“ vermisse der Arbeitsmarktexperte. Snobe: „Wir wissen nicht, was die Regierung mit der Stiftung vorhat und welche arbeitsmarktpolitischen Ziele 2021 gesetzt werden“.
Ministerin: "Konstruktive Gespräche mit Vorstand"
Zur laufenden Urabstimmung im AMS über gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik äußerte sich am Dienstag auch Arbeitsministerin Christine Aschbacher: Sie sei mit dem Vorstand im Austausch, es gebe "konstruktive Gespräche". Aschbacher verwies auf die nächste AMS-Verwaltungsratssitzung Mitte September. Der AMS-Betriebsrat fordert unter Verweis auf die Mehrarbeit mindestens 652 Vollzeitstellen mehr.