In dem von der Coronavirus-Krise belasteten ersten Halbjahr 2020 hat Alitalia einen Verlust von 430 Millionen Euro gemeldet. Das sind 250 Milionen Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2019, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstagsausgabe). Der Umsatz sank um 62 Prozent auf 545 Millionen Euro.
3,6 Millionen Passagiere gingen in den ersten sechs Jahren dieses Jahres an Bord von Alitalia-Maschinen, das sind 65 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Verluste von 525 Euro pro Passagier meldete Alitalia im Zeitraum zwischen April und Juni. Bis 31. Oktober sind 6.823 der circa 11.000 Alitalia-Mitarbeiter auf Kurzarbeit.
Neue Gesellschaft mit staatlicher Beteiligung
Die italienische Regierung plant die Gründung einer neuen Gesellschaft mit staatlicher Beteiligung, welche die Alitalia übernehmen soll. Das Kabinett um Premier Giuseppe Conte, das sich die Rettung der maroden Fluglinie Alitalia bisher 3 Milliarden Euro kosten ließ, hofft auf eine wettbewerbsfähige Zukunft für die Airline. Die neue Alitalia mit staatlicher Beteiligung, die in den nächsten Wochen aus der Taufe gehoben werden soll, wird verkleinert. Die Flotte soll schrumpfen.
Die Fluggesellschaft macht seit 2002 keinen Profit mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, scheiterten. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte dem Unternehmen in jüngerer Zeit bereits Überbrückungskredite in Milliardenhöhe gewährt.